Geschichte

Doppeltes Bahnhofsjubiläum!

Die Bahnhöfe Treptower Park und Greifswalder Straße feiern gemeinsam 150. Geburtstag.

1951 sah das Empfangsgebäude des Bahnhofs Treptower Park noch etwas anders aus.
1951 sah das Empfangsgebäude des Bahnhofs Treptower Park noch etwas anders aus.

Der Bahnhof Treptower Park hieß nicht immer Treptower Park: Unter dem Namen Treptow wurde der erste Bahnhof am Ort des heutigen S-Bahnhofs am 1. Februar 1875 in Betrieb genommen. Die Station feiert also in diesem Jahr ihren 150. Geburtstag.

Das Empfangsgebäude an der Elsenstraße wurde 1888 in Betrieb genommen. Es ähnelte im Aufbau denen der anderen Ringbahnhöfe. Weitere 49 Jahre sollten allerdings noch vergehen, bis der Bahnhof seinen heutigen Namen erhielt – am 3. Oktober 1937.

Zerstört im Zweiten Weltkrieg

Bereits am 6. November 1928 waren die elektrifizierten Ringbahngleise von Neukölln nach Treptow sowie die Südringkurve nach Warschauer Straße in Betrieb gegangen. Am 1. Februar 1929 folgten die Gleise zum Nordring sowie die Görlitzer Vorortbahn bis Baumschulenweg.

Während des Zweiten Weltkriegs (1939 bis 1945) wurde das Empfangsgebäude des Bahnhofs zerstört, auch die Spreebrücken wurden beschädigt. Der Zugverkehr kam im April 1945 zum Erliegen, wurde aber schon ab Juni 1945 wieder aufgenommen. Die ersten Züge mit Halt in Treptower Park verkehrten über die Ringbahn nach Neukölln. Im Februar 1946 konnten dann die Anschlüsse über die Spree sowie in Richtung Baumschulenweg wieder in Betrieb genommen werden.

Mit grünem S-Bahnsignet am Eingang präsentiert sich das Empfangsgebäude des Bahnhofs Treptower Park heute.
Mit grünem S-Bahnsignet am Eingang präsentiert sich das Empfangsgebäude des Bahnhofs Treptower Park heute.

Ab dem 26. Mai 1952 verstärkte die DDR die Grenzkontrollen für Reisende in Richtung West-Berlin. Auch die Ringbahn zwischen Treptower Park und Sonnenallee führte auf ihrem Weg nach Neukölln über die Sektorengrenze. Zur Kontrolle der Fahrgäste wurden ab Februar 1953 südlich des Bahnhofs an den Ringgleisen Behelfsbahnsteige eingerichtet. Die Bahnsteige gingen jedoch nie in Betrieb, so dass die Kontrollen während des Aufenthalts in Treptower Park stattfanden.

Mit dem Mauerbau am 13. August 1961 wurde die Verbindung nach West-Berlin gänzlich unterbrochen und die Züge in Richtung Süden ausschließlich auf die Görlitzer Bahn geleitet.

Nach 36 Jahre wiedervereinigt

Der Lückenschluss zwischen Treptower Park und Sonnenallee wurde dann erst einige Jahre nach der Wiedervereinigung umgesetzt – am 18. Dezember 1997. Der Bahnhof wurde zuvor zwischen August 1995 und August 1997 saniert und behindertengerecht ausgebaut.

Heute halten an der Station die Linien S41, S42, S8, S85 und S9. Besucher:innen können durch den Treptower Park flanieren, im dortigen Rosengarten verweilen oder vom Bahnhof aus zu weiteren sehenswerten Zielen in der Hauptstadt aufbrechen.

Am S-Bahnhof Ernst-Thälmann-Park (heute Greifswalder Straße) steht eine BR 270 der Nullserie (Foto um 1990).
Am S-Bahnhof Ernst-Thälmann-Park (heute Greifswalder Straße) steht eine BR 270 der Nullserie (Foto um 1990).

Eröffnet wurde der heutige Bahnhof Greifswalder Straße vor 150 Jahren, am 1. Februar 1875, im Zuge des Baus der Ringbahn zunächst unter dem Namen Weißensee. Der Name bezog sich auf den zu dieser Zeit noch außerhalb des Berliner Stadtgebiets liegenden Ort Weißensee.

Von West nach Ost 

Der Bahnhof befand sich westlich der Greifswalder Straße, wurde 1889/1890 allerdings auf die Ostseite verschoben. Die passende Umbenennung in Greifswalder Straße erfolgteallerdings erst am 1. Oktober 1946.

Der Bahnhof Greifswalder Straße, wie er im Jahr 2004 vor der Modernisierung des Eingangsbereichs aussah.
Der Bahnhof Greifswalder Straße, wie er im Jahr 2004 vor der Modernisierung des Eingangsbereichs aussah.

Für die Folgejahre ist zur Geschichte der Station nicht viel überliefert – bis zum Beginn der 1980er Jahre. Südwestlich des Bahnhofs entstand dann, auf Teilflächen des ehemaligen Gaswerks Greifswalder Straße, eine Plattenbausiedlung. Mit dem Neubau der Wohnungen wurde auch der Bahnhof grundlegend modernisiert und ein direkter Übergang zwischen Straßen- und S-Bahn hergestellt.

Ernst Thälmann als Namensgeber

Nach Abschluss der Arbeiten am 15. April 1986 erhielten sowohl die Wohnsiedlung als auch der S-Bahnhof die Bezeichnung Ernst-Thälmann-Park.

Von Dauer war diese Umbenennung ganz offensichtlich nicht. Am 23. Mai 1993 erfolgte die Rückbenennung in Greifswalder Straße. Neben den Zügen der Linien S41 und S42 halten hier auch jene der Linien S8 und S85. Anfang 2007 wurde der Eingangsbereich des Bahnhofs modernisiert. Fahrgäste finden hier einen Imbiss und einen Zeitungsladen.

Neugierig auf mehr Geschichte?

Folgende Quellen wurden für den Beitrag genutzt:

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