Unser Fahrzeugpark
Lernen Sie die unterschiedlichen Fahrzeuggenerationen – von historisch bis hin zur neuen S-Bahn – kennen.
Bestimmt ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass nicht jede S-Bahn gleich aussieht. Tatsächlich sind aktuell gleich vier unterschiedliche Baureihen auf Berlins Gleisen im Einsatz: Manche Züge haben schon einige Jahre auf dem Buckel und werden langsam in Rente geschickt. Manche werden im Rahmen des Projekts Langlebigkeit bzw. des 50-Maßnahmen-Pakets aufwendig modernisiert und bekommen ein Facelifting verpasst. Und wieder andere sind erst seit diesem Jahr ganz frisch dabei.
Auf dieser Seite möchten wir Ihnen unseren Fuhrpark und die Menschen, die sich um ihn kümmern, einmal genauer vorstellen. Des Weiteren möchten wir Sie gerne mit einigen technischen Begriffen vertraut machen und so manchen Mythos rund um die Spitznamen der einzelnen Baureihen klären. Also: Was haben Coca Cola, Romano und "4 Blocks"-Star Rauand Taleb mit den Zügen der S-Bahn Berlin zu tun? Antworten gibt es hier – ein Muss, nicht nur für Zug-Fans!
Unser aktueller Fahrzeugpark
Wie viele Züge und Wagen hat die S-Bahn?
Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zunächst eins klarstellen: Bei der S-Bahn wird gemeinhin in Viertelzügen gerechnet. Ein Viertelzug besteht aus zwei Wagen und ist die kleinste Einheit, die auf Berlins Gleisen im Liniendienst unterwegs ist.

Den Großteil unserers Fuhrparks machen die 500 Viertelzüge der Baureihe 481 aus, die 1996 erstmalig zum Einsatz kam. Hinzu kommen 70 Viertelzüge der Baureihe 480 und 80 Viertelzüge der ältesten Baureihe 485, die 1987 in Dienst gestellt wurde.
Seit Anfang 2021 sind zusätzlich 10 Vorserienmodelle unserer neuen Fahrzeuggeneration, der Baureihe 483/484, dazu gekommen, die rechnerisch insgesamt 15 Viertelzüge ausmachen. Von dieser Baureihe werden in den nächsten Jahren übrigens 106 neue S-Bahnzüge gebaut, die aus insgesamt 382 neuen S-Bahnwagen bestehen.
Insgesamt befinden sich derzeit also 665 Viertelzüge im Einsatz, das macht 1330 Wagen.
Wie lang kann ein S-Bahnzug werden?
Je nach Passagieraufkommen werden unterschiedlich lange Züge auf unterschiedlichen Strecken eingesetzt. Für die unterschiedlichen Zuglängen gibt es in der S-Bahnersprache konkrete Fachbegriffe: Viertelzug, Halbzug, Dreiviertelzug und Vollzug.
Der Viertelzug (zwei Wagen) ist, wie bereits beschrieben, der kürzeste Zug, der im Liniendienst zum Einsatz kommt. Werden zwei Viertelzüge aneinander gekoppelt, nennt man diese Einheit Halbzug (vier Wagen). Wird ein Halbzug mit einem weiteren Viertelzug verbunden, ist ein Dreiviertelzug (sechs Wagen) entstanden. Mit einem Vollzug haben wir es dann zu tun, wenn acht Wagen hintereinander eingesetzt werden.
Mehr als acht Wagen können bei der Zugbildung nicht eingesetzt werden, weil die Infrastruktur im Berliner S-Bahn-Netz (z. B. Signalabstände und Bahnsteiglängen) dafür nicht ausgelegt sind.
Züge, die im Liniendienst zum Einsatz kommen, werden nur aus Wagen ein- und derselben Baureihe gebildet. Bei den Baureihen 481 und 485 ist der Halbzug die kleinste betriebliche Einheit. Die Baureihen 480 und 483 können auch als Viertelzug eingesetzt werden, da bei ihr jeder Wagen einen Führerstand besitzt.
Übrigens gibt es auf Berlins Gleisen auch Züge, die direkt als durchgehend begehbare Halbzüge konstruiert wurden. Bislang war diese Zugart mit drei Exemplaren der Baureihe 481 (korrekt eigentlich als Baureihe 482 bezeichet) eher eine Seltenheit. Mit der neuen S-Bahn ändert sich dies: Von den 106 neuen Zügen, die insgesamt neu gebaut werden, werden nur 21 Viertelzüge sein (Baureihe 483) und gleich 85 Halbzüge (Baureihe 484).
Der unverwechselbare Klang der S-Bahn
Alle Berliner*innen kennen den unverwechselbaren Türton der S-Bahn. In den neuen S-Bahnen wird der klassische Dreiklang durch neue Türöffnungs- und Türschließgeräusche ersetzt und damit dem europäischen Standard angepasst.
Auf den alten Türton verzichten müssen Sie trotzdem noch lange nicht: Die älteren Baureihen werden ihn weiterhin nutzen. Und wer gar nicht genug vom "Da-Dü-Da" bekommen kann, kann sich den Ton hier als mp3 herunterladen (Rechtsklick, Ziel speichern unter...).