Barrierefrei mit der S-Bahn unterwegs
Wir bieten ein großes Spektrum an Hilfen, um allen Fahrgästen eine barrierefreie Nutzung der Bahnhöfe und Züge zu ermöglichen.

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- Hans Friedrich
Aufzüge, Rampen, Fahrtreppen, Blindenleitsysteme und optische Signale ermöglichen die Nutzung der Stationen durch mobilitätseingeschränkte Fahrgäste. Die Weiterführung der barrierenfreien Ausstattung der Bahnhofe ist erklärtes Ziel der Deutschen Bahn.
90 Prozent aller S-Bahnhöfe in Berlin und im Umland sind bereits barrierefrei.
Zur barrierefreien Gestaltung gehören aber nicht nur Aufzüge. Ein S-Bahnhof gilt erst dann als komplett barrierefrei, wenn
- der Bahnsteig über einen Aufzug oder eine Rampe (mit Geländer und Zwischenabsätzen) verfügt,
- die Aufzüge entweder über Tasten mit Brailleschrift und/oder über eine Ansage der Geschosse und Geländer verfügen und ausreichend Bewegungsfreiheit bieten.
- die Bahnsteigbeläge mit taktilen Blindenleitsystemen ausgestattet sind und
- die Fahrzielanzeiger als auch die Fahrpläne und Informationsaushänge in einer für Rollstuhlfahrer lesbaren Höhe angebracht wurden.
Mobilitätshilfen in Zahlen
- 160 Bahnhöfe von den 168 S-Bahnstationen in Berlin und Brandenburg sind durch ihre ebenerdige Lage, Rampen und/oder Aufzüge in der Regel bereits barrierefrei nutzbar.1 2
- 145 Bahnhöfe sind an den Bahnsteigen mit einem Blindenleitsystem ausgestattet.
- 106 Stationen in Berlin verfügen über mit Braille-Schrift versehene Handläufe an den Treppen.2
- 238 Aufzüge gibt es auf den Bahnhöfen.
- 262 Fahrtreppen finden Sie insgesamt auf den Bahnhöfen.
1 Ohne Aufzüge: Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik, Gehrensestraße, Yorckstraße S2 Bahnsteig, Nöldnerplatz, Marienfelde, Hirschgarten, Schönfließ und Eichwalde
2 Stand: Juni 2023, Rest der Zahlen älter
Services
- VBB Bus&Bahn-Begleitservice (kostenloser Begleitservice von der Haustür bis zum Zielort und wieder zurück)
- Berliner Sonderfahrdienst (Fahrdienst für Menschen mit Behinderungen für private Fahrten, die auch Elektrorollstühle transportieren können)
- Berlin für Blinde (Audioguide für blinde und/oder sehbehinderte Berlinbesucher)
- Mobidat Mobilität für alle (Online-Datenbank zur Barrierefreiheit Berliner Einrichtungen und Infoportal)
Fahrplanauskunft
Ob ein Bahnhof barrierefrei ist oder nicht, können Sie schnell und einfach in unserer elektronischen Fahrplanauskunft ersehen.
Mit der Eingabe von Start- und Zielort können Sie nach einer Verbindung suchen. In den Detailinformationen wird die Barrierefreiheit dann mit dem Wort „barrierefrei“ gekennzeichnet.
Unter „erweiterte Suchoptionen“ (Zahnrad) haben Sie die Möglichkeit, direkt nach barrierefreien Wegen zu suchen und können bestimmte Bahnhöfe als Umsteigeorte ausschießen.
Aufzug- und Rolltreppenstörungen werden Ihnen übrigens auch direkt in der Fahrplanauskunft angezeigt.
Barrierefreie Bauinformationen
Auf unserem Youtube-Kanal finden Sie barrierefreie Bauinfos zu unseren großen Bauvorhaben mit Gebärdenspracheinblendung und Untertiteln.
Aufzüge und Fahrtreppen
An den Bahnhöfen dienen Fahrtreppen und Aufzüge als Auf- und Abstiegshilfe zwischen Bahnsteig und Zugangsbereich. Aktuelle Störungen lassen sich geordnet nach Bahnhöfen hier aufrufen:
Alle Aufzugs- und Fahrtreppenstörungen auf einen Blick
Blindenleitsysteme
Zur besseren Orientierung für blinde und sehbehinderte Fahrgäste gibt es an immer mehr Bahnhöfen ein Blindenleitsystem (Grundlage DIN 32984). Das Blindenleitsystem auf den Bahnsteigen besteht aus quer und längs verlaufenden taktilen Bodenindikatoren (Rippenplatten) im Bahnsteigbelag. Durch Aufmerksamkeitsfelder wird auf Ausgänge (Treppen, Aufzüge, Rampen) hingewiesen. Bei Bedarf verlaufen neben den Blindenleitstreifen kontrastierende Begleitstreifen.
Handlaufschilder mit taktilen Informationen in Braille- und Prismenschrift (erhabene Profilschrift) ergänzen das taktile Leitsystem. Die Schrift wird zur Unterstützung auch in Aufzügen und an den Automaten verwendet.
Rampen
Rampen gibt es an vielen Bahnhöfen, sie gewähren eine barrierefreie Verbindung zwischen Bahnsteig und Zugangsbereich.
Die S-Bahnsteige sind weiterhin mit Überfahrrampen ausgestattet, die im Bedarfsfall zur Überbrückung des Abstandes zwischen Zug und Bahnsteig dienen. Das Anlegen der Rampen erfolgt durch örtliches Personal oder den Lokführer, damit der sichere Ein- und Ausstieg für Rollstuhlfahrer gewährleistet ist.
Unsere neue S-Bahn verfügt zudem über eine klappbare Rollstuhlrampe direkt hinter dem Führerstand im ersten Wagen.
Akustische und optische Signale
Optische und akustische Signale ertönen beim Schließen der S-Bahntüren, ergänzend blinken über den Türen angebrachte Warnleuchten. Diese Signale dienen der Orientierung für Hörbehinderte bzw. gehörlose sowie sehbehinderte bzw. blinde Fahrgäste.
Bei der neuen S-Bahn erleichtern schwarz lackierte Türen die Orientierung für Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung.
Unterstützung beim Aus-oder Einstieg
Mobilitätseingeschränkte Fahrgäste, die Hilfe benötigen, sollten sich stets am Anfang des Zuges positionieren, sodass der:die Triebfahrzeugführer:in sie gut sehen kann. Auch zusätzlich per Handzeichen auf sich aufmerksam zu machen, ist sinnvoll.
Bitte beachten Sie: Aktuell sind die Spaltminderungseinrichtungen - Abstandsüberbrückung im Türbereich zwischen S-Bahn und Bahnsteig an den Mehrzweckbereichen hinter den Führerständen – in der Baureihe 483/484 deaktiviert.
Um zu wissen, wo genau der Zug hält, sollten Reisende die Kennzeichnungen auf den Bahnsteigen beachten. Dazu zählen beispielsweise die blauen Schilder mit dem Hinweis „Kurzzug Anfang“. Zusätzlich dazu sind auch die Zugzielanzeiger eine Hilfe, denn sie geben Auskunft über die Länge des Zuges.
Mobilitätshilfen im Zug
Alle Fahrzeuge verfügen über Mehrzweckabteile, die Rollstühlen, Kinderwagen und Fahrrädern viel Platz bieten. In der neuen S-Bahn ermöglichen Servicesäulen in den Mehrzweckbereichen vor allem Rollstuhlfahrer*innen eine bessere Kommunikation im Bedarfsfall.
In den Türbereichen der neuen S-Bahn ist der Fußboden zudem dunkler gefärbt, um Menschen mit Sehschwäche die Orientierung zu erleichtern.
Servicesäule im neuen Mehrzweckabteil
Die Servicesäulen in den Mehrzweckbereichen besitzen mehrere Funktionen, die vor allem Rollstuhlfahrer*innen eine bessere Kommunikation im Bedarfsfall ermöglichen.

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- Sandra Wiedemann
- Servicesäule: Wurde zwischen den Klappsitzen im Mehrzweckbereich integriert, um gut für Rollstuhlfahrer*innen erreichbar zu sein
- Sprechstelle:Bei Notfällen Kontakt zur Sicherheitszentrale, Videobild aus dem Abteil wird dann übertragen
- Blauer Taster:Anforderungstaster für eine Unterstützung beim Aussteigen für Rollstuhlfahrer*innen (Überfahrrampe), verlängert Offenhaltezeit der Türen an der Zugspitze
- Gelber Taster:Taster für Sprechverbindung zur Service-Zentrale S-Bahn für Fragen oder um Verschmutzung des Wagens zu melden