Drei Musiker auf einen Streich

Die Drei an ihren Stimmen auseinander zu halten ist unmöglich. Auch wer ihnen nacheinander begegnet, könnte auf die Idee kommen, eigentlich immer die selbe Person getroffen zu haben. Aber wenn die S-Bahn-Mitarbeiter und eineiigen Drillinge Jens, Sven und Torsten Mietzelfeld ihre Instrumente in die Hand nehmen, ist klar, welchen der Drillinge man vor sich hat.

Torsten, Jens und Sven (von links) mit ihren Instrumenten

Jens spielt Tuba, Sven das Tenorhorn und Torsten hat sich dem Schlagwerk – Große Trommel, Becken, Percussion und Kesselpauke – verschrieben. „Jens und Sven könnten natürlich auch ihre Instrumente tauschen, aber einem geschulten Ohr würde das schon auffallen“, erklärt Torsten Mietzelfeld, der von seinen Brüdern manchmal auch Krümelchen gerufen wird. Er ist nicht nur etwas kleiner, sondern auch 25 Minuten jünger als Jens, der Erstgeborene.

Die Drei erblickten am 12. September 1964 das Licht der Welt und sind bis heute so etwas wie eine Sensation.

Die Wahrscheinlichkeit, eineiige Drillinge zu bekommen, liegt bei etwa eins zu zehn Millionen. Das ist so wahrscheinlich, wie einen Sechser mit Superzahl im Lotto zu tippen

- sagt Sven Mietzelfeld. Im Köpenicker Krankenhaus sind sie bis zum heutigen Tag die einzigen Drillinge geblieben, die dort geboren wurden. Obwohl die Mehrlingsgeburten laut Statistik in den vergangenen 20 Jahren bundesweit zugenommen haben.

Das Jugendbild: Die Drillinge Jens, Torsten und Sven Mietzelfeld

Wenn die Köpenicker Klinik in diesem Jahr ihren 100. und die Mietzelfelds ihren 50. Geburtstag feiern, werden sie zu den Ehrengästen zählen. „Dann ziehen wir uns auch gleich an“, verraten die Drei. Schwer fällt ihnen das nicht, denn neben ihrer Liebe für die Musik verbinden sie eine ganze Reihe von Interessen.

„Wir haben den gleichen Geschmack, die gleichen Vorlieben und oftmals die gleichen Gedanken.“ Da verwundert es kaum, dass sie auch denselben Beruf erlernten: Lokomotivschlosser. Heute sind sie alle drei bei der S-Bahn Berlin beschäftigt. Jens und Sven als Triebfahrzeugführer, Torsten ist Personal- und Fahrzeugdisponent in der Transportleitung. 

„Wir fingen als Kinder an, Instrumente zu erlernen. Jens entschied sich zunächst für die Fanfare, Sven für die Trompete und ich für die Kleine Trommel“, so Torsten Mietzelfeld. Unter anderem spielten sie im Fanfarenzug Köpenick, später im Fanfarenorchester.

Als sie zur Armee mussten, wurde ihre gemeinsame musikalische Laufbahn unterbrochen. „Auch als ich für zwei Jahre zur Hochseefischerei ging und Sven sich länger bei der Armee verpflichtete, trennten sich unsere Wege“, erzählt er weiter. Doch seit dem Jahr 2000 spielen sie wieder gemeinsam in einem Ensemble, dem Blasorchester Köpenick, seit 2002 unter der Leitung von Vicente Larrañaga.

Alle drei im Füherstand eines Zuges der Baureihe 485

„Im vergangenen Jahr waren wir wieder beim Deutschen Bundesmusikfest in Chemnitz dabei. Im Wertungsspiel erhielten wir in der Schwierigkeitsstufe 4 – schwer – das Prädikat sehr gut“, sagen die drei Hobbymusiker stolz. Natürlich mögen sie auch dieselben Stücke – „Highland Cathedral“, Filmmusiken, Jazz und Swing. 

Zu Hause üben müssen die Drei nicht mehr. „Wir haben jeden Mittwochabend in unserem Vereinshaus Probe. Außerdem kommen noch Registerprobetermine hinzu, das genügt.“ Bleibt mehr Zeit für weitere Hobbys, die sie teilweise auch miteinander pflegen. Im April geht es gemeinsam zum Segeltörn auf die Ostsee. Gerne arbeiten alle drei im Garten.

Es gibt aber auch Unterschiede in der Lebensführung. Jens wohnt mit seiner Lebensgefährtin neben Torsten, der Junggeselle ist. Sven ist verheiratet, hat eine erwachsene Tochter und wohnt in Seelow.

Lange halten wir es ohne einander nicht aus. Wir sind schon unzertrennlich, manchmal zum Leidwesen der Partnerinnen meiner Brüder

- sagt Torsten Mietzelfeld mit einem Schmunzeln.

Man möchte hinzufügen: Aller guten Dinge sind eben drei.

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