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Berliner Kino: Diese Filme sind zu Klassikern geworden

Berlin und Filmemacher verbindet eine besondere Beziehung: Unzählige Filme wurden in und um Berlin gedreht, dabei nehmen sie die umfangreiche Geschichte auf oder nutzen den kreativen, quirligen Charakter der Stadt, um Erzählungen zum Leben zu bringen.

Einige der Filme in und um Berlin sind in Deutschland und im Ausland bekannt geworden und wurden zu echten Klassikern. Wir haben einige für euch gelistet.

Frau auf Fahrrad aus dem Film Barbara
Ein Film der Berliner Schule: Barbara.

Eine Liste über Berliner Filme wäre unvollständig ohne Filme der Berliner Schule. Filmemacher Christian Petzold gilt als wichtiger Vertreter der filmischen Stilrichtung, die sich durch lange Kameraeinstellungen, reduzierte Handlung und eine deprimierende Grundstimmung auszeichnet. In seinem Film Barbara aus dem Jahr 2012 erzählt er die Geschichte der jungen, titelgebenden Ärztin zur DDR-Zeit, die von Berlin an die Ostseeküste strafversetzt wird, nachdem sie einen Ausreiseantrag stellt.
Auch wenn der größte Teil der Handlung nicht in Berlin spielt, lohnt es sich als Berliner Barbara einmal anzuschauen und in die persönliche Geschichte einzelner Personen während der nicht allzu fernen deutschen Vergangenheit einzutauchen.

Franka Potente und Moritz Bleibtreu in Lola rennt.
Franka Potente und Moritz Bleibtreu in Lola rennt.

Tom Tykwers international erfolgreicher Film Lola rennt ist vielleicht der Berlin-Film schlechthin. Die rothaarige Franka Potente, die in 3 verschiedenen Handlungssträngen durch die Stadt rennt, um ihren Freund Manni, gespielt von Moritz Bleibtreu, zu retten, ist dabei zum ikonischen Bild geworden, dass mehrfach in unterschiedlichen Werken aufgenommen wurde.
Dabei ist die Route, die Lola abläuft, keine zusammenhängende und kann so auch nicht nachgebildet werden. Trotzdem erkennt der Berliner die gefilmten Ecken und Gebäude und kann dabei feststellen, wie sehr sich die Stadt in knapp 20 Jahren verändert hat.

Victoria der Film.
Victoria wurde in einem Take gedreht.

Sebastian Schippers Victoria wurde 2015 zum Erfolgsschlager. Der silberne Bär auf der Berlinale, Deutscher Filmpreis, großes Medienecho – Victoria schlug ein wie eine Bombe. Grund dafür war wohl die ungewöhnlichen Produktionsmethoden, denn der Film wurde in einem Take ohne Schnitt gedreht und größtenteils improvisiert. Die Geschichte dreht sich um die junge Spanierin Victoria (Laia Costa), die eine Gruppe Berliner kennenlernt und mit ihnen einen witzigen Abend verbringt, bis sich das Blatt schlagartig wendet.
Allein wegen der einzigartigen Machart des Films, lohnt es sich, Victoria anzuschauen. Darüber hinaus kommt jeder Berlin-Fan auf seine Kosten, denn das Nachtleben sowie die unterschiedlichen Ecken Berlins werden sehr authentisch dargestellt.

Herr Lehmann
Mitten in Kreuzberg: Herr Lehmann.

Obwohl nicht komplett in Berlin gedreht, ist Herr Lehmann von Leander Haußmann ein wichtiger Berlin-Film, der Kultstatus erhielt. Nach der Roman-Vorlage von Sven Regener spielt der Film in West-Berlin und dreht sich um den Barkeeper, der von allen nur Herr Lehmann (Christian Ulm) genannt wird und kurz vor dem Mauerfall in eine Krise zu stürzen droht. Beeindruckend fängt Haußmann die Stimmung in Kreuzberg zu Mauerzeiten ein und erzählt einfühlsam die Geschichte der titelgebenden Hauptperson. Ein echtes Muss für jeden Film- und Berlin-Fan!

Daniel Brühl in Goodbye Lenin
Goodbye, Lenin! lässt die DDR wieder aufleben.

Die Geschichte steckt Berlin in den Knochen und da verwundert es auch nicht, dass Geschichten über die deutsche Vergangenheit gerne in der Haupstadt angesiedelt werden. In Good Bye, Lenin! stehen die Geschwister Alexander und Christiane vor einer Herausforderung: Endlich ist die blöde Mauer gefallen, doch kurz zuvor wird ihre Mutter bei einer Auseinandersetzung während der Jahrestagsfeierlichkeiten verletzt und fällt ins Koma. Als sie danach aufwacht, weiß sie natürlich nicht, dass ihr geliebtes Regime gefallen ist. Um sie nicht zu verärgern und damit ihren Gesundheitszustand zu verschlimmern, setzen die beiden alles daran, den Schein einer sozialistischen Diktatur aufrecht zu erhalten. Natürlich bringt das so einige Schwierigkeiten mit sich, denn die Stadt verändert sich rapide.

Bruno Ganz in Der Himmel über Berlin.
Bruno Ganz in Der Himmel über Berlin.

Wim Wenders Kultfilm Der Himmel über Berlin aus dem Jahr 1987 zeigt ein einzigartig, malerisch fotografiertes Berlin. Hauptdarsteller Bruno Ganz und Otto Sander sind Engel, die weder von Menschen erkannt, noch in das Leben der Menschen eingreifen können. So beobachten sie das Treiben der Sterblichen und sprechen ihnen in dunklen Zeiten Mut zu. Der Wunsch, das Leiden der Menschen aus erster Hand zu erleben wird jedoch irgendwann so groß, dass sie schon bald mit den Gedanken spielen, ihre Unsterblichkeit aufzugeben.
Der Film spielt in West-Berlin, die Siegessäule, der Potsdamer Platz vor seiner Neubebauung, der Lesesaal der Staatsbibliothek zu Berlin, der Anhalter Bahnhof und die Langenscheidtbrücke in Schöneberg sind gut zu erkennen und sind so malerisch gefilmt, dass es das Herz jedes Berliners höher schlagen lässt.

Ulrich Mühe in Das Leben der Anderen.
Ulrich Mühe in Das Leben der Anderen.

Der Film Das Leben der Anderen von Florian Henckel von Donnersmarck erhielt 2007 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Die Geschichte des Stasi-Hauptmanns Gerd Wiesler (Ulrich Mühe), der beauftragt wird, den Theaterschriftsteller Georg Dreyman aus privaten Gründen zu überwachen, beginnt, an seinen Überzeugungen zu zweifeln.
Gedreht wurde der Film ausschließlich in Berlin, unter anderem in der früheren Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit an der Normannenstraße in Lichtenberg. Kritiker bejubelten Das Leben der Anderen, der eine Zäsur im filmischen Umgang mit der DDR-Vergangenheit darstellte.

Die letzten Tage Hitlers in Der Untergang.
Die letzten Tage Hitlers in Der Untergang.

Nur zwei Jahre zuvor war Der Untergang die deutsche Hoffnung auf den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Basierend auf dem gleichnamigen Werk des Historikers Joachim Fest, erzählt der Film von den letzten Tagen Adolf Hitlers im Berliner Führerbunker.
Als Berliner und Geschichtsfan ist es besonders interessant zu sehen, wie die Hauptstadt nach der Zerbombung aussah. Es ist kaum zu fassen, wie gut sich die Stadt nach Krieg und Teilung erholt hat und man ihr doch die Geschichte so deutlich ansehen kann.

Eine Szene aus Berlin Alexanderplatz.
Eine Szene aus Berlin Alexanderplatz.

Die Verfilmung der gleichnamigen Romanvorlage von Alfred Döblin, die als wichtiges Werk der Moderne gilt, ist unter Filmkennern besonders bekannt. Der 1931 von Piel Jutzi gedrehte Film Berlin Alexanderplatz bekam gemischte Kritiken, wurde jedoch von der Filmprüfstelle mit dem Prädikat „künstlerisch“ ausgezeichnet. Die Uraufführung fand im Capitol am Zoo statt. Die Geschichte um den Ganoven Franz Biberkopf, der versucht nach dem Gefängnis sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, spielt im Berlin der 30er Jahre und zeigt eine Stadt, wie wir sie heute nicht mehr kennen.

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