Sonnenuntergang, Aufnahme Januar 2023

Das S-Bahnwerk Wannsee

90 Jahre Werkgeschichte im Überblick

Blick in die Halle zur Reichsbahnzeit 1982 mit Bankier- und Stadtbahnerzug
Das Werk Wannsee wurde bereits 1933 eröffnet – hier ein Blick in die Halle zur Reichsbahnzeit 1982.

Um die Züge der Berliner S-Bahn regelmäßig warten und bei Bedarf reparieren zu können, braucht es Werkstätten, die an strategischen Punkten im Netz verteilt sind.

Aktuell unterhält die S-Bahn Berlin vier Werke.

Die schwere Instandhaltung wird im Werk Schöneweide realisiert, in den Werken in Friedrichsfelde, Wannsee und Grünau die betriebsnahe Instandhaltung. Hinzu kommen zwei Instandhaltungsstützpunkte in Erkner und Oranienburg.

Was „betriebsnahe Instandhaltung“ praktisch bedeutet: 

Im Werk Wannsee wird rund um die Uhr an sieben Tagen gearbeitet.

Die Hauptaufgaben umfassen die Zusammenstellung der Züge für den täglichen Einsatz, ihre Reinigung und die Durchführung kleinerer und mittlerer Wartungsarbeiten wie die Radsatzbearbeitung, den Tausch von Komponenten wie Fahrmotoren und Radsätzen sowie die Beseitigung von Außerplanschäden und Sachbeschädigungen.

Blick vom Stellwerk Wsa auf die Werkstatthallen der Betriebswerkstatt Wannsee im Mai 2000
Blick auf die Werkstatthallen im Mai 2000
Der Panoramazug war anlässlich eines Pressetages in der Betriebswerkstatt Wannsee im November 1999 zu Gast. Für die Teilnehmer wurde das Gleis 661 zum Buffet umgebaut.
Panoramazug zu Gast im Werk im November 1999
Der aktuelle Hilfsgerätezug 2023 mit Triebwagen der Baureihe 478
Blick in den Führerstand des Hilfsgerätezugs
Der aktuelle Hilfsgerätezug 2023 mit Triebwagen der Baureihe 478
Blick in den Hilfsgerätezug
Der aktuelle Hilfsgerätezug 2023 mit Triebwagen der Baureihe 478
Blick in den Hilfsgerätezug
Der aktuelle Hilfsgerätezug 2023 mit Triebwagen der Baureihe 478
Der aktuelle Hilfsgerätezug 2023 mit Triebwagen der Baureihe 478

Hätten Sie's gewusst?

Früher wurden die Werkstätten S-Bahnbetriebswerke (S-Bw) genannt, später zur BVG-Zeit ab 1984 Betriebswerkstätten (Bw). Heute spricht man abgekürzt oft schlicht von Werken.

Mai 2022
Unsere Baureihe 481 vor und nach der Modernisierung am Bahnhof Ostbahnhof

Projekt Langlebigkeit

Fit für die Zukunft wird unsere Baureihe 481 im Rahmen des Projekts Langlebigkeit gemacht. Mitte 2022 werden derartige Züge (erkennbar an den neuen schwarzen Türen) dem Werk Wannsee zugeordnet.  

Das Foto vom Ostbahnhof zeigt einen klassischen Zug der Baureihe 481 hinter einem modernisierten Zug.

2021
In einem abgetrennten Hallenbereich befinden sich zwei weitere Instandhaltungsgleise, die für Arbeiten unter dem Zug mit Gruben ausgerüstet sind. In diesem Teil des Werkes befindet sich auch die sogenannte Unterflur-Radsatzbearbeitungs-Maschine, von den Mitarbeitern Unterflur-Radsatzdrehmaschine oder kurz URD genannt. Auf ihr werden nicht mehr einwandfrei rund laufende Räder (also Teile der Radlauffläche) abgedreht, bis eine gleichmäßige Stärke erreicht ist. Dieser Arbeitsschritt dauert etwa eine Stunde pro Radsatz. Diese 2012 erworbene CNC-Maschine ist Dank einer neuen computergestützten Steuerung genauer und benutzerfreundlicher als ihr Vorgängermodell.

Zuwachs

Wieder kommt eine "neue S-Bahn" nach Wannsee: Unter anderem werden die Fahrzeuge der Baureihe 483/484 in der Waschanlage des Werks von außen gereinigt. Außerdem ist die Ertüchtigung mittels Unterflur-Radsatzdrehbank hier angesiedelt: Mithilfe dieser Maschine werden nicht mehr einwandfrei rund laufende Räder abgedreht, bis wieder eine gleichmäßige Stärke erreicht ist.

Das Foto zeigt die Unterflur-Radsatzbearbeitungs-Maschine des Werks.

ab 2017
Blick auf die Fahrzeughalle

Bestandsschutz

Eine großangelegte Sanierung aller Gleisanlagen im Werk beginnt.

Dieses Foto von 2023 zeigt den Blick vom Treppenaufgang auf die nördliche Halleneinfahrt.

August 2004
Werk Grünau

Ein Toaster geht auf Reisen

Die Baureihe 480 verabschiedet sich aus Wannsee und wird ins Werk Grünau verlegt.

Das Foto zeigt eine S-Bahn der Baureihe 485 im Instandhaltungswerk Grünau.

April 2000
Die halbzuglange Werkstatthalle mit Hallenkran und Hebeböcken zum Anheben der Wagenkästen für den Achs- oder Drehgestellwechsel

Von Zügen und Menschen...

Das Werk Wannsee beschäftigt im Jahr 2000 zusammen mit der Einsatzstelle Oranienburg 470 Mitarbeiter und beheimatet 239 Viertelzüge.

Das Foto zeigt die halbzuglange Werkstatthalle mit Hallenkran und Hebeböcken zum Anheben der Wagenkästen für den Achs- oder Drehgestellwechsel.

1. Oktober 1999

Oranienburg kommt nach Wannsee

1999 verliert das 1925 eröffnete Werk Oranienburg seine Selbständigkeit und wird dem Werk Wannsee als Triebwagenhalle unterstellt. 

15. Juli 1999
Blick in die Halle im Jahre 2000 mit den Baureihen 476/876, 480 und 481/482

Eine Legende sagt Tschüss...

Der letzte Altbauzug der Baureihe 476 (ehemals Wannseebahner) im öffentlichen Verkehr wird im Werk Wannsee verabschiedet.

Das Foto zeigt die Halle im Werk Wannsee im Jahre 2000 mit den Baureihen 476/876, 480 und 481/482.

1998
Das Werk Wannsee verfügt über vier vollzuglange Hallengleise zum Abstellen der Züge, auf denen die Innenreinigung und kleinere Reparaturen ausgeführt werden.

Kommt eine Taucherbrille ins Werk ...

Zwei Jahre, nachdem die ersten S-Bahnen der neuen Baureihe 481/482 ausgeliefert wurden, wird die Baureihe im Werk Wannsee beheimatet.

Das Foto zeigt einen Zug der Baureihe 481 im Werk Wannsee. Das Werk verfügt über vier vollzuglange Hallengleise zum Abstellen der Züge, auf denen die Innenreinigung und kleinere Reparaturen ausgeführt werden.

1. September 1997
Aufnahme S-Bahngebäude vor blauem Himmel

Sag zum Abschied leise Servus II

Die BVG übergibt die letzten Personale an die S‑Bahn Berlin GmbH.

Mai 1997

Sag zum Abschied leise Servus

Im Mai 1997 wird die Altbaureihe 475/875 (Bauarten Stadtbahn und Wannseebahn) aus dem Werk Wannsee verabschiedet.

Wenige Monate später, am 21. Dezember 1997, fährt die Baureihe zum letzten Mal planmäßig auf der Strecke S1 Oranienburg <> Wannsee und während einer Sternfahrt zum Ostkreuz feierlich aus dem Verkehr genommen. Damit waren die Fahrzeuge bis zu 70 Jahre im Dienst! 

1996
Blick vom Treppenaufgang auf die nördliche Halleneinfahrt

Neue Eltern

Die BVG übergibt die Betriebswerkstatt Wannsee an die seit 1. Januar 1995 für den S‑Bahnbetrieb verantwortliche Deutsche-Bahn-AG-Tochter S‑Bahn Berlin GmbH. Auch sprachlich kommt es zu einer kleinen Änderung: Ab jetzt spricht man in der Regel vom "S-Bahnwerk Wannsee" oder schlicht vom "Werk Wannsee".

Dieses Foto zeigt den Blick vom Treppenaufgang auf die nördliche Halleneinfahrt.

1. Januar 1994

Die Deutsche Bahn übernimmt

Die BVG übergibt die Betriebsführung an die Deutsche Bahn AG, führt aber bis 1997 den Betrieb im Rahmen des Dienstleistungs-Überlassungsvertrages auf Teilen des früheren Westnetzes weiter.

8. Juni 1993

Unter Strom

Auch in Sachen Stellwerk stehen die Zeichen der Zeit auf Strom: In Wannsee gehen 1993 die elektronischen Stellwerke Wss (Berlin Wannsee S-Bahn) und Wsf (Berlin Wannsee) ans Netz.

1. April 1992

Ausgedampft, die Zweite

Ade, Diesellok: Der elektrische S‑Bahnbetrieb zwischen Wannsee und Potsdam wird wiederaufgenommen.

1990
Baureihe 480 am Bahnsteig in der Dämmerung

Toaster für Wannsee

Die Auslieferung der Serienfahrzeuge der neuen S‑Bahn-Baureihe 480 nach Wannsee beginnt.

Das Foto zeigt einen 480er-Zug, der im Jahr 2022 noch immer im Einsatz ist. Durch einen Führerstand an beiden Viertelzugenden ist diese Baureihe besonders vielseitig einsetzbar.

22. Januar 1990
118 141 im Eisenbahnmuseum Chemnitz Hilbersdorf

Im Pendelzug nach Potsdam

Zwischen Potsdam und Wannsee wird ein Pendelbetrieb mit Dieselzügen aufgenommen.

Das Foto von 2009 zeigt eine Lok der DR-Baureihe 118 im Eisenbahnmuseum Chemnitz-Hilbersdorf, wie er damals eingesetzt wurde.

9. November 1989
S-Bahnhof Friedrichstrasse Novemver 1989

Die Mauer fällt

In der Nacht vom 9. zum 10. November versetzt der Mauerfall ganz Deutschland in Euphorie. Vor allem in Berlin strömen die Menschen zu den Übergangsstellen der Grenze, wobei das Nahverkehrssystem regelrecht „überrannt“ wird. Viele Lokführer melden sich freiwillig zu Zusatzdiensten und legen zahllose Überstunden ein, um die Züge die ganze Nacht fahren zu lassen.

Das Foto zeigt den S-Bahnhof Friedrichstraße im November 1989.

1988

Gut geprüft ist halb gefahren

Neben den Abstellgleisen der Betriebswerkstatt Wannsee wird ein Gleis in Richtung Potsdam für Prüffahrten angelegt. Wenn möglich, sollte es später die Rückkehr des öffentlichen S‑Bahnverkehrs nach Kohlhasenbrück ermöglichen. 

Kohlhasenbrück war als provisorischer S-Bahnhof im Ortsteil Wannsee nach dem Zweiten Weltkrieg eingerichtet und am 7. Juli 1946 wieder aufgegeben worden, nachdem die Bahnbrücke über den Teltowkanal wiederhergestellt war.

1987
Lichtgrau und mit dunkelblauem Fensterband: Die neue S‑Bahn von 1986; einer der beiden Probezüge der Baureihe 480. Das Foto entstand vermutlich nach der Wende im Werk Wannsee.

Heimat der Moderne

Die Probezüge der neuen Baureihe 480 werden in Wannsee stationiert.

Das Foto, geschossen vermutlich nach der Wende im Werk Wannsee, zeigt die "neue S‑Bahn" von 1986 - einen der beiden Probezüge der Baureihe 480, damals noch in Lichtgrau und mit dunkelblauem Fensterband.

1985-1987
Luftbild nach der Fertigstellung der Erweiterungsarbeiten 1988. Deutlich sind der alte Hallenteil und die umfangreichen Erweiterungsbauten zu erkennen.

Umfangreiche Modernisierungen

Innerhalb von drei Jahren wird die Betriebswerkstatt Wannsee umfangreich modernisiert. Drei weitere Hallengleise kommen hinzu, außerdem wird der Werkstattbereich verlängert. Auch äußerlich ändert sich einiges: Die Hallenteile erhalten eine neue Fassade.

Die Luftaufnahme zeigt das Werk Wannsee nach der Fertigstellung der Erweiterungsarbeiten 1988. Deutlich sind der alte Hallenteil und die umfangreichen Erweiterungsbauten zu erkennen.

1. Februar 1985
Ein Blick vom Stellwerk Wsa zeigt die Gleisanlagen im S‑Bw Wannsee kurz nach der Übernahme durch die BVG im Frühjahr 1984. Ein Jahr später begannen die Um- und Erweiterungsarbeiten im Auftrag der BVG.

Zurück am Netz

Ein gutes halbes Jahr nach der Einstellung des S-Bahnverkehrs auf der Wannseebahn fahren ab dem 1. Februar dort wieder Züge. Von jetzt an wird die Wannseebahn-Strecke als S1 bezeichnet.

Das Foto zeigt den Blick vom Stellwerk Wsa auf die Gleisanlagen im S‑Bahnbetriebswerk Wannsee kurz nach der Übernahme durch die BVG im Frühjahr 1984. Ein Jahr später begannen die Um- und Erweiterungsarbeiten im Auftrag der BVG.

9. Januar 1984
Die Wagen der Berliner U-Bahn waren nach Fertigstellung der Unterflur-Radsatzdrehbank 1997 häufige Gäste in Wannsee. Die Radsätze des Museumstriebwagens 1914 wurden hier im September 1999 bearbeitet. Ursprünglich stammen diese U-Bahnfahrzeuge (E III 5) von der S‑Bahnbaureihe 275.

Die BVG übernimmt

Die BVG übernimmt den Betrieb der S‑Bahn in West-Berlin. Damit ändert sich auch die offizielle Bezeichnung: Aus dem S‑Bahnbetriebswerk (S-Bw) wird die Betriebswerkstatt (Bw) Wannsee. 

Bis zum 1. Mai wird der öffentliche S‑Bahnverkehr in Wannsee eingestellt.

Das Foto zeigt einen Wagen der Berliner U-Bahn im Jahr 1997 neben einer S-Bahn der Baureihe 480. In der Nachwendezeit waren U-Bahnen der Bauart E III auch im Werk Wannsee anzutreffen.

17.–24. September 1980
Blick auf die alte viergleisige Abstellhalle. Im Winter 1982/83 wartet rechts ein ehemaliger Peenemünder Zug auf den nächsten Einsatz.

Streik mit Folgen

1980 treten die West-Berliner Beschäftigten der Deutschen Reichsbahn in einen Streik. Der Grund: eine Kündigungswelle der Deutschen Reichsbahn gegen in West-Berlin ansässige Beschäftigte. Nach Streikende wird vielen Streikteilnehmern gekündigt, andere kehren freiwillig nicht mehr an ihren Arbeitsplatz zurück.

Durch den eingetretenen Personalmangel bietet die Deutsche Reichsbahn in West-Berlin nur noch einen eingeschränkten S-Bahn-Verkehr auf 73 Kilometern an. Die S‑Bahn – über die verlängerte Stadtbahn bis Wannsee – bleibt in Betrieb, die Wannseebahn dient dagegen nur noch (internen) Betriebsfahrten.

Weil sie nicht mehr benötigt werden, schließen die Triebwagenhallen Papestraße und Hundekehle. Das S‑Bahnbetriebswerk Wannsee verbleibt als einzige derartige Anlage für den West-Berliner S‑Bahnbetrieb auf West-Berliner Gebiet.

Das Foto zeigt die alte viergleisige Abstellhalle im Winter 1982/83. Rechts wartet ein ehemaliger Peenemünder Zug auf den nächsten Einsatz.

1. Juli 1978

Papestraße kommt nach Wannsee

Am 30. Juni 1978 verliert das S-Bahn-Betriebswerk Papestraße seine Selbständigkeit und wird einen Tag später dem S‑Bahnbetriebswerk Wannsee als Triebwagenhalle unterstellt.

20. Oktober 1971
Der dreiteilige Hilfsgerätezug 478 001-003 entstand aus Fahrzeugen der Baureihe 275 und war von 1971 bis 1995 in der S‑Bw Wannsee beheimatet.

Schnelle Hilfe auf der Strecke

Das S‑Bahnbetriebswerk Wannsee bekommt einen Hilfsgerätezug. Dieser kann bei Unfällen oder Entgleisungen schnelle Hilfe an Ort und Stelle gewährleisten. 

Das Foto zeigt den dreiteiligen Hilfsgerätezug 278 001003. Er entstand aus Fahrzeugen der Baureihe 275 (Stadtbahner) und war von 1971 bis 1995 im Werk Wannsee beheimatet.

13. August 1961

Der Mauerbau

Der Mauerbau zerschneidet mit der Stadt auch das Berliner Nahverkehrssystem: Verbindungen werden gekappt, Bahnhöfe zugemauert, der Bahnhof Friedrichstraße zum streng gesicherten Grenzübergang ausgebaut. Die S-Bahn fährt nun geteilt in den beiden Stadthälften – aber weiterhin von der Deutschen Reichsbahn (Staatsbahn der DDR) betrieben.

Der Bahnhof Wannsee wird damit zum Endpunkt der Berliner S‑Bahn in West-Berlin; die Friedhofsbahn wird dauerhaft eingestellt, die S‑Bahnverbindung nach Potsdam unterbrochen.

Das Foto zeigt die Grenzanlagen am S-Bahnhof Potsdamer Platz um 1965.

1957
Wichtig für das gute Erscheinungsbild der S‑Bahnzüge ist die Außenwäsche, die jeder Zug etwa alle 14 Tage erhält. Hierfür gibt es in Wannsee ein gesondertes Waschgleis mit einer am Zug vorbeifahrenden Waschbürstenanlage (ähnlich einer Autowäsche). Ein Waschvorgang dauert rund 20 bis 30 Minuten.

Nicht nur sauber, sondern rein

Das S‑Bahnbetriebswerk Wannsee bekommt eine Außenreinigungsanlage für S-Bahnwagen. Hierfür gibt es in Wannsee seitdem ein gesondertes Waschgleis mit einer am Zug vorbeifahrenden Waschbürstenanlage (ähnlich einer Autowäsche). Ein Waschvorgang dauert rund 20 bis 30 Minuten.

Das Foto zeigt einen Zug in der aktuellen Waschanlage des Werks. 

1953

Hundekehle kommt nach Wannsee

1953 verliert das S-Bahnbetriebswerk Hundekehle seine Selbständigkeit und wird dem S‑Bahnbetriebswerk Wannsee als Triebwagenhalle unterstellt.

27. Mai 1948

Wieder nach Stahnsdorf

Der S‑Bahnverkehr bis Stahnsdorf wird wiederaufgenommen, nachdem die Bahnen seit 1945 nur bis Dreilinden fuhren.

1948

Die Teilung Berlins

Trotz der Teilung in Ost- und West-Berlin fährt die S-Bahn weiterhin über die Sektorengrenzen.

Ende 1945

Ein Gleis weniger

Das zweite S‑Bahngleis, das Potsdam und Wannsee miteinander verbindet, wird demontiert.

Juli 1945

Im amerikanischen Sektor

Die Westalliierten ziehen in Berlin ein: Zehlendorf und das S‑Bahnbetriebswerk Wannsee liegen nun im amerikanischen Sektor. Die Betriebsaufsicht über die Reichsbahn einschließlich der S‑Bahn verbleibt aber bei der Sowjetischen Militäradministration und geht 1949 auf die DDR über.

6. und 7. Juni 1945
Empfangshalle des Bahnhofs Wannsee, 1928. Architekt Richard Brademann

Schneller Neustart

Knapp einen Monat nach Kriegsende fährt die Wannseebahn zwischen Zehlendorf und Schöneberg wieder – als erste S‑Bahnverbindung im Nachkriegs-Berlin. Am nächsten Tag folgt die Strecke Wannsee <> Großgörschenstraße (heute Yorckstraße S1).

Das Foto zeigt die Empfangshalle des Bahnhofs Wannsee 1928. Architekt des Gebäudes ist Richard Brademann.

1939-1945
Anhalter Bahnhof der Nordsüd-S-Bahn nach der Sprengung des Landwehrkanals

Betrieb im Krieg

Bis in den September 1943 können weitere neue Streckenabschnitte erschlossen werden.

Doch der sich zuspitzende Zweite Weltkrieg wirkt sich auch auf den Betrieb der S-Bahn aus: Anfang April 1945 wird der Verkehr auf immer mehr Streckenabschnitten eingestellt. Ende April kommt er vollständig zum Erliegen. Der S-Bahn-Ring ist nun Frontlinie. Bei Kriegsende sind rund 90 Prozent der Züge zerstört oder nicht betriebsfähig.

Die Bahnanlagen des S‑Bahnbetriebswerks Wannsee überstehen den Krieg dagegen weitgehend unbeschädigt.

Das Foto zeigt die Folgen der Sprengung des Nordsüd-S-Bahntunnels am 2. Mai 1945 unterhalb des Landwehrkanals.

8. Oktober 1939

Mehr Gleise benötigt

Wenige Monate bevor der Zweite Weltkrieg ausbricht, wird am 15. April 1939 der zweite Streckenabschnitt der Nordsüd-S-Bahn in Betrieb genommen.

Damit in Zusammenhang stehend kommt es am 8. Oktober 1939 auch im S‑Bahnbetriebswerk Wannsee zur Inbetriebnahme weiterer Gleise.

Das Foto zeigt die S-Bahnnetzspinne von 1939.

1933, 1935/36
Abgestellte Bankierzüge und ein „Oranienburger“ im Betriebswerk Wannsee. Kurz nach Kriegsende fuhren die Züge wieder ohne Blenden vor den Scheinwerfern, aber noch mit dem Tarnscheinwerfer vor dem Mittelfenster. Auch die Fangbügel – im Krieg seitlich an den Stirnfronten angebracht, um zu verhindern, daß Reisende bei Verdunkelung zwischen die Wagen ins Gleis geraten – gehörten zum Alltagsbild. Foto: Archiv S-Bahn-Museum

Der Fuhrpark wächst

Um dem vergrößerten Netz Rechnung zu tragen, beschafft die Reichsbahn weitere Züge der Bauarten Wannseebahn (Inbetriebnahme: 1933) und Bankier (Inbetriebnahme: 1935/36). Diese Zeit markiert auch den Übergang vom kantigen zum moderneren stromlinienförmigen Design.

Das Foto zeigt links und rechts jeweils einen Bankierzug, dazwischen ein alter „Oranienburger“ der Bauart Wannseebahn von 1926. Die Bankierzüge waren ein zusätzliches, an Geschäftsleute gerichtetes Angebot, die bis zu 120 Kilometer pro Stunde fuhren und während des Berufsverkehrs zwischen Wannsee und Zehlendorf auf allen Stationen hielten, um dann ohne Stopp in nur zehn Minuten bis Potsdam zu fahren.

15. Mai 1933
Eine Stadtbahnlokomotive der Wannseebahn wendet in der Kehranlage westlich des Bahnhofs Wannsee um anschließend ihren Zug zum Wannseebahnhof in Berlin zu befördern. Die Aufnahme entstand zu Beginn der dreißiger Jahre.

Es hat sich ausgedampft

Ab 15. Mai 1933 beginnt der elektrische Betrieb auf der Wannseebahn sowie auf den Fernbahngleisen (Stammbahn) zwischen dem Potsdamer Fernbahnhof in Berlin und Zehlendorf.

Gleichzeitig geht auch das neue S‑Bahnbetriebswerk (S‑Bw) Wannsee ans Netz – mit zwei Hallenteilen für vier Wartungsgleise und einem Werkstattgleis sowie einem Verwaltungsgebäude. Der Entwurf stammte von Richard Brademann, der bereits das Empfangsgebäude in Wannsee entworfen hatte.

Das Foto zeigt eine Stadtbahn-Dampflokomotive (Baureihe 74) auf der Wannseebahn, die in der Kehranlage westlich des Bahnhofs Wannsee wendet, um anschließend ihren Zug zum Wannseebahnhof in Berlin (am Potsdamer Platz) zu befördern. Die Aufnahme entstand zu Beginn der dreißiger Jahre.

November 1931
Gleis- und Lageplan

Erste Planungen

Es wird entschieden, die Wannseebahn zwischen Wannsee und Berlin Potsdamer Wannseebahnhof (am Potsdamer Platz) zu elektrifizieren. Mit Strom statt Dampf soll es auch – ab Zehlendorf stadteinwärts – auf den parallelen Stammbahngleisen für die sogenannten Bankierzüge weitergehen.

Parallel dazu beginnen die Planungen für ein neues, nun dringend benötigtes S-Bahnbetriebswerk (S-Bw) in Wannsee südlich des gleichnamigen Bahnhofes.

Die Abbildung zeigt einen Gleis- und Lageplan des Bahnhofs Wannsee von 1933.

1. Dezember 1930

Zeitlos schön

Die Deutsche Reichsbahn führt einheitlich das weiße S auf grünem Grund als Symbol für ihren Stadt-, Ring- und Vorortverkehr in Berlin ein.

Ob das „S“ nun für Schnellbahn oder für Stadtbahn steht, darüber herrschte jahrzehntelange Unklarheit. Nun ist das Geheimnis aber gelöst.

Das Foto zeigt das S-Bahn-Signet am Potsdamer Platz, ca. 1939. Wie das Zeichen bei seiner Einführung aussah, sehen Sie hier.

11. Juni 1928

Unter Strom

Im Rahmen der „Großen Elektrisierung der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen“ wird der elektrische S‑Bahnbetrieb auf der verlängerten Stadtbahn und nach Stahnsdorf aufgrenommen.

Das Foto zeigt einen Zug der Bauart Stadtbahn. Dieser Fahrzeugtyp, der erstmals die heute klassische rotgelbe Farbgebung trug, prägte das Bild der Berliner S-Bahn fast sieben Jahrzehnte lang.

8. August 1924
S-Bahn Bauart Bernau BR 169

Die Geburtsstunde der S-Bahn

Kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs konkretisieren sich Planungen zum Ausbau des Schienennetzes in Berlin. Ziel ist es, die neuen Strecken elektrisch zu betreiben. Insgesamt sechs Versuchstriebzüge (Zug A–F) rollen ab dem 8. August 1924 über die Strecke vom Stettiner Vorortbahnhof, dem heutigen Nordbahnhof, nach Bernau.

Dieses Datum gilt als offizielle Geburtsstunde der S-Bahn, der Endbahnhof gibt der folgenden ersten Serienproduktion von S-Bahnzügen der Bauart 1924 ihren Beinahmen „Bernau“.

Das Foto zeigt einen solchen Triebwagenzug der Bauart 1924, später als Baureihe 169 bezeichnet.

Bau der Nord-Süd-S-Bahn - Besichtigungsfahrt am 27.07.1936 (Stettiner Bahnhof) mit einem geschmückten Sonderzug im Stettiner Bahnhof, an der Spitze Triebwagen 3833 (ET/EB 166 034, Bauart Olympia); Aufnahme des Betriebes am 28.07.1936

Die Historie der Berliner S-Bahn

99 Jahre bewegte und bewegende Geschichte in Bild und Text – lernen Sie die Berliner S-Bahn kennen.

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Zwei Triebwagen der Baureihe 275 aus Ost und West, aufgenommen am 25.11.1989 im Bahnhof Wannsee

Wiedervereinigung auf der Strecke

Der Mauerfall am 9. November 1989 traf auch die geteilte S-Bahn völlig unerwartet.

Am 30. Dezember 1982 eröffnet ein Zug der Baureihe 276.1 die Strecke nach Ahrensfelde. Die abgerundete Front hat er erst kurz zuvor erhalten.

Marzahn und Ahrensfelde werden 125!

Eröffnet wurden die Bahnhöfe am 1. Mai 1898, zu S-Bahnhöfen wurden Jubilare aber erst viel später.

150 Jahre Ringbahn

150 Jahre Ringbahn - der Jubiläumszug

Alle Texte und Fotos von unserem Jubiläumszug und viele Zusatzinfos gibt es hier zum Nachlesen.