Weiterer Meilenstein erreicht
50. frisch sanierter Zug der Baureihe 481 in Betrieb gegangen
Umbau in eigener Werkstatt in Schöneweide ⋅ 2021 werden weitere 100 von insgesamt 309 Zügen runderneuert ⋅ Herzstück der Flotte wird für die nächsten zehn Jahre fit gemacht ⋅ S-Bahn investiert mehr als 3 Millionen Euro
(Berlin, 22. Januar 2021) Die S-Bahn Berlin verjüngt weiter ihre Flotte. Neben den Zügen der neuen Baureihe 483/484, die am Neujahrstag den Betrieb aufgenommen haben, ist die Sanierung der Baureihe 481 (gebaut 1997 bis 2004) das zweite Megaprojekt des Nahverkehrsunternehmens.
Jetzt ist ein weiterer Meilenstein erreicht, denn in dieser Woche ist der 50. S-Bahnzug frisch lackiert, überarbeitet und umgestaltet aus dem Werk gerollt und sofort wieder in den Fahrgastbetrieb gegangen.
Insgesamt 100 weitere Fahrzeuge sollen dieses Jahr runderneuert in Betrieb gehen. Die S-Bahn selbst investiert im Auftrag der Länder Berlin und Brandenburg Geld und viele Arbeitsstunden in das Projekt, denn der Großteil der Züge wird im eigenen Werk in Berlin-Schöneweide umgebaut:
- Etwa 360 Handwerker sind ein Drittel ihrer Zeit ausschließlich mit den Arbeiten für das Projekt Langlebigkeit beschäftigt.
- Rund 50.000 Engineering-Stunden wurden in das Projekt investiert.
- Für die Infrastruktur im Werk Schöneweide wurden über drei Millionen Euro aufgebracht, beispielsweise für eine Schleif- und eine Klebehalle.
Um dieses Mammutprojekt wie geplant bis Ende 2024 abschließen zu können, wird die S-Bahn vom Maschinenbauunternehmen MSG Ammendorf in Halle/Saale unterstützt. Dort kennt man die Baureihe aus dem Effeff, denn hier wurde die Flotte ursprünglich gebaut.
Vorsitzender der Geschäftsführung
Die modernisierten Fahrzeuge sehen den neuen S-Bahnzügen zum Verwechseln ähnlich: Lackierung, Sitze und Polster, die Fußböden erscheinen im selben Design. Doch nicht nur das Aussehen ändert sich – auch für einen zuverlässigen Weiterbetrieb wird vieles neu gemacht.
Ein paar Details:
- Mehr als 6.000 laufende Meter Wagenkasten-Langträger werden auf Korrosion untersucht und bei Befund saniert.
- Gut 7.000 neue, schwarze Türflügel werden an den Einstiegen verbaut.
- 5.000 Videokameras werden in den Fahrgasträumen installiert.
- Mehr als 27.000 neue Sitzgestelle und blaue Polster werden verbaut.
- Knapp 29.000 Quadratmeter Fußbodenplatten und 32.000 Quadratmeter Belag werden neu verlegt.
- Horizontale Haltestangen werden nachgerüstet.
- 12.000 taktile Türöffnungstaster werden eingebaut.
- Um auch die elektronischen Komponenten der Züge zuverlässiger zu machen, bekommen sie eine besondere Erneuerung im Bereich Fahrzeugsteuerung. Dort werden Fahrschalter und elektrische Schaltmittel ausgetauscht, um altersbedingte Störungen zu verhindern.
Den kompletten Umbau von 309 Fahrzeugen ermöglichen die Länder im Rahmen des Interimsvertrages. Sie investieren in dieses Projekt etwa 150 Millionen Euro, um die Langlebigkeit der Fahrzeuge zu sichern, die Zuverlässigkeit im Betrieb zu erhöhen und Verbesserungen für die Fahrgäste zu erreichen.
Auch die Fahrzeugdisposition der S-Bahn Berlin stemmt während der Dauer des Projekts eine Herkules-Aufgabe, um einen stabilen Betrieb aufrecht zu erhalten. Denn für die Langlebigkeit wird an 23 Viertelzügen gleichzeitig im Werk Schöneweide gearbeitet – und das jeweils für eine geplante Durchlaufzeit von elf Wochen pro Zug.