Sicherheit

Partner auf vier Pfoten

Wie Diensthunde auf Streife für mehr Sicherheit auf Berlins S-Bahnhöfen sorgen.

Ein eingespieltes Team: Sebastian Große und der belgische Schäferhund Pit
Ein eingespieltes Team: Sebastian Große und der belgische Schäferhund Pit

Sebastian Große streichelt seinen Diensthund als Lob für die absolvierte Übung auf dem Hundeübungsplatz in Schöneweide. Der Hundeführer und sein belgischer Schäferhund Pit sind seit ein paar Monaten zusammen mit den anderen Sicherheits-Teams unterwegs auf den fünf großen Bahnhöfen mit S-Bahnwachen (Gesundbrunnen, Friedrichstraße, Schöneberg, Ost- und Westkreuz). Derzeit setzt die S-Bahn Berlin 13 Mensch-Hund-Streifen ein. Perspektivisch sind insgesamt 30 geplant.

⠀Wenn wir im Dienst sind, sorgt das für eine spürbare Präsenz, denn der Hund verkörpert für die meisten Menschen ein Gefühl von Sicherheit. Auf der anderen Seite ist er respekteinflößend, wirkt deeskalierend und auf Gewalttäter abschreckend.⠀

Sebastian Große DB Sicherheit

Bianca Nickel mit Schäferhündin Gina gehört ebenfalls dazu. Die Hundeführerin begleitet mit ihrem Partner auf vier Pfoten immer einen der üblichen Sicherheitsmitarbeiter. "Während unserer Kontrollgänge auf dem Bahnhof sind die Aufgaben klar. Mein Kollege ist der sogenannte Passmann. Er führt das Gespräch mit den Fahrgästen; Gina und ich bleiben im sicheren Abstand hinter unserem Kollegen", erklärt Nickel ihre Rolle.

Enge Bindung schafft Vertrauen

Anders als die meisten eingesetzten Diensthunde ist Gina als Familienhund bei Bianca Nickel aufgewachsen und hat auch eine enge Bindung zu Nickels 8-jährigem Sohn Joel. Große dagegen hat seinen Pit für den Dienst von der Deutschen Bahn gestellt bekommen. Pit zog Ende April bei der Familie ein. Wenn nötig, ist das Tier scharf wie eine Waffe und erfüllt eine Sicherheitsfunktion. Zuhause jedoch ist er ein Hund wie viele andere und fühlt sich zwischen drei Kindern, zwei Meerschweinchen und zwei Katzen sehr wohl.

Bianca Nickel mit Schäferhündin Gina
Bianca Nickel mit Schäferhündin Gina

Eine große Herausforderung für die Hundeführer ist es, sicherzustellen, dass die Tiere im Gewusel des Bahnhofes entspannt bleiben. Es kommt vor, dass Kinder die Diensthunde streicheln wollen, andere Hundehalter, die ihren Vierbeiner ohne Leine laufen lassen oder drängelnde Fahrgäste strapazieren die Diensthunde zusätzlich.  "Manche Hunde wollen sich nicht anfassen lassen", warnt Michael Radner, Chef des Diensthundewesens bei der Deutschen Bahn.

Neues Konzept fruchtet

Früher waren Hunde mit wechselnden Hundeführern im Einsatz unterwegs. Jetzt haben die Diensthunde feste Hundeführer, die „ihren“ Hund nach Dienstschluss auch mit nach Hause nehmen.

Maximal zwei Stunden am Stück arbeiten Gina, Pit und ihre  anderen vierbeinigen Kollegen, meist belgische, holländische und deutsche Schäferhunde. Dann haben sie sich eine Pause
verdient. In dieser Zeit sind die Hundeführerinnen und Hundeführer ohne ihren haarigen Partner auf den Bahnhöfen im Einsatz.

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