Übergriffiges Verhalten erlebt - was tun?

Wir wissen, dass es manchmal etwas Zeit benötigt, eine solche Situation zu verarbeiten. Wenn es sich allerdings um einen Vorfall mit strafrechtlicher Relevanz handelt, ist absolute Eile geboten, um mögliche Beweise zu sichern.

Der Vorfall ist strafrechtlich relevant, wenn es z.B. zu...

• Körperverletzungen oder
• Androhung von körperlicher Gewalt kam.
• Auch verbale Belästigungen und Beleidigungen können bereits strafrechtlich relevant sein.

Schritt 1 - Anzeige bei der Polizei:

In diesem Fall empfiehlt es sich immer, so schnell wie möglich* eine Anzeige bei der (Bundes-)polizei zu erstatten. Die meisten unserer S-Bahnfahrzeuge sind mit einer Videoüberwachung ausgestattet. Allerdings besitzt nur die Polizei, nicht die S-Bahn selbst, das Recht, die gespeicherten Videoaufnahmen sichten zu dürfen.

* Das Videomaterial wird aus datenschutzrechtlichen Gründen bereits nach 48 Stunden automatisiert gelöscht. Weil es allerdings nur lokal gespeichert wird, dauert auch die Besorgung aus den Zügen eine gewisse Zeit.

Am schnellsten und unkompliziertesten erstatten Sie Anzeige über die Internetwache der Berliner Polizei:

Hier Anzeige erstatten

Oder Sie melden sich direkt in einem Bundespolizeirevier, z.B. an den S-Bahnhöfen

• Südkreuz
• Bahnhof Zoo
• Friedrichstraße
• Hauptbahnhof
• Ostbahnhof oder
• Lichtenberg.

Über soziale Netzwerke können keine Anzeigen erstattet werden!

Schritt 2 - S-Bahn kontaktieren:

Parallel dazu empfiehlt es sich, den Vorfall der S-Bahn Berlin zu schildern. Dies geschieht am besten telefonisch über unsere Sicherheitshotline unter der Rufnummer 0049 30 297 511 14 oder unseren allgemeinen Kundenservice unter der Rufnummer 0049 30 297 433 33.

Alternativ können Sie sich auch 24/7 an eine S-Bahnwache wenden, die sie in folgenden S-Bahnhöfen finden:

• Gesundbrunnen (Eingangsgebäude)
• Friedrichstraße (Gleis 5 und 6)
• Schöneberg (Gleis 11 und 12)
• Westkreuz (Gleis 11 und 12)
• Ostkreuz (Gleis 11 und 12)

Sind die Mitarbeiter:innen gerade im Bahnhof unterwegs, erreichen Sie sie über eine Handynummer, die jeweils an der Eingangstür kommuniziert wird.

Wenn Sie lieber nicht telefonieren möchten und es vorziehen, uns schriftlich zu kontaktieren, empfehlen wir unseren Service-und-Security-Chat über Whatsapp unter der Nummer 0049 30 297 129 71.

Von einer Kontaktaufnahme über unsere Social-Media-Kanäle Instagram und X möchten wir abraten, da wir eine direkte zeitnahe Antwort hier nicht gewährleisten können.

Der Vorfall ist strafrechtlich nicht relevant.

Nur, weil ein Vorfall nicht strafrechtlich relevant ist, heißt es nicht, dass er nicht auch als übergriffig wahrgenommen werden kann. Beispiele dafür sind das so genannte 'Catcalling' (ein englischer Begriff, der sexuell anzügliches Hinterherrufen und Nachpfeifen meint) oder sexualisiertes permanentes Starren bzw. anzügliche Blicke.

Auch wenn die Grenzen, ab wann eine Situation als übergriffig wahrgenommen wird, sicher von Person zu Person und nach individueller Wahrnehmung verschieden sind, möchten wir als S-Bahn an dieser Stelle besonders darauf hinweisen, dass wir ein solches Verhalten in unseren Bahnen und auf den Bahnhöfen nicht billigen und ablehnen. 

Eine Anzeige aufgrund eines solchen Verhaltens zu stellen, ist aufgrund der aktuell in Deutschland fehlenden strafrechtlichen Relevanz zwar nicht möglich, allerdings möchten wir Ihnen trotzden das Angebot machen, über den Vorfall sprechen zu können und ihn zumindest zu dokumentieren - auch wenn dieser schon länger zurückliegt.

 ▷ Ich möchte, dass die übergriffige Situation dokumentiert wird.

Bitte schreiben Sie schreiben Sie uns eine Mail! Wir lesen Ihre Nachricht garantiert. Außerdem hilft uns die Dokumentation, besser über kritische Punkte in Sachen Sicherheit im S-Bahn-System Bescheid zu wissen und unsere Sicherheitskonzepte in Zukunft anzupassen.

✉ Schreiben Sie uns!

▷ Ich möchte zusätzlich über den Vorfall sprechen.

Manchmal kann ein Gespräch helfen. Wir möchten Sie in dieser Situation nicht alleine lassen, wissen aber auch, dass es je nach Art und Schwere des Übergriffs oder falls Mitarbeitende der S-Bahn beteiligt gewesen sein sollten, weniger Hemmungen bereiten kann, mit einer Person außerhalb der S-Bahn Berlin zu sprechen. In solchen Fällen möchten wir eine Kontaktaufnahme z.B. mit dem Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen, dem Berliner Mädchennotdienst oder den Vereinen Wildwasser e.V. und Lara e.V. empfehlen. Dort arbeiten Menschen, die speziell geschult und erfahren sind im Umgang mit Frauen*, die sexualisierte Übergriffe und Gewalt erfahren haben. 

• Bundesweites Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen:
  +49 116 016 (24/7 ereichbar)
• Hotline Berliner Mädchennotdienst::
  +49 30 610063
• Hotline von Lara e.V.:
  +49 30 216 88 88 (Mo-Fr von 9-18 Uhr erreichbar) 

Weitere Hilfeangebote finden Sie am Fuße der Seite.