S-Bahn Berlin: Erste frisch sanierte Züge auf den Nord-Süd-Linien und der S7 unterwegs

Modernere und zuverlässigere Fahrzeuge ⋅ Einsatz auf den Linien S1, S2, S25, S26 und S7 ⋅ Umbau in eigener Werkstatt in Schöneweide ⋅ Herzstück der Flotte wird für die nächsten zehn Jahre fit gemacht

Langlebigkeits-481 mit Taufname

Frisch lackiert, mit neuer Innenausstattung und erneuerter Technik – nun fahren die ersten komplett sanierten S-Bahnzüge der Baureihe 481 auch im Berliner Nord-Süd-System. Damit profitieren ab jetzt auch Fahrgäste der Linien S1, S2, S25, S26 und S7 von mehr Komfort und Zuverlässigkeit der Fahrzeuge. Bislang waren diese nur auf der Stadtbahn und auf dem Ring unterwegs.

 

Das groß angelegte Sanierungsprogramm läuft seit Herbst 2019. Bereits jeder dritte Zug der Baureihe 481 ist im neuen Design unterwegs. Nun kommen sie nach und nach auch auf den Nord-Süd-Linien zum Einsatz. So wird S-Bahnfahren für unsere Kund:innen noch attraktiver – ein wichtiger Meilenstein im Hinblick auf die Verkehrswende.

Peter Buchner S-Bahnchef

Die modernisierten Fahrzeuge sehen den neuen S-Bahnzügen der Baureihe 483/484 zum Verwechseln ähnlich: Lackierung, Sitze und die Fußböden erscheinen im gleichen Design. Doch nicht nur das Aussehen ändert sich – auch für einen zuverlässigen Weiterbetrieb, mehr Sicherheit und Komfort wird vieles neu gemacht. Die Details:

  • Gut 7.000 neue, schwarze Türflügel werden an den Einstiegen verbaut. Schwarz deshalb, damit die Türen auch von Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen möglichst gut sichtbar sind.
  • 5.000 Videokameras werden in den Fahrgasträumen installiert.
  • Mehr als 27.000 neue Sitzgestelle und blaue Polster werden verbaut.
  • Knapp 29.000 Quadratmeter Fußbodenplatten und 32.000 Quadratmeter Belag werden neu verlegt.
  • Horizontale Haltestangen werden nachgerüstet.
  • 12.000 taktile Türöffnungstaster werden eingebaut.
  • Mehr als 6.000 laufende Meter Wagenkasten-Langträger werden auf Korrosion untersucht und bei Befund saniert.

Mehr zum Langlebigkeits-Projekt

 

Stahnsdorf will ans S-Bahnnetz

Die ersten vier Viertelzüge starteten bereits am 7. Mai von Potsdam aus in den Fahrgastbetrieb. Einer davon war kurz zuvor auf den Namen „Stahnsdorf“ getauft worden. Denn die Gemeinde im Südwesten Berlins will ans S-Bahnnetz. Bis es 2032 so weit sein soll, rollt der Zug als Botschafter durch Berlin und Umland.

Mehr zur Zugtaufe Stahnsdorf

 

Ein Investition für die Zukunft

Den kompletten Umbau von 309 Fahrzeugen ermöglichen die Länder Berlin und Brandenburg im Rahmen des laufenden Interims-Verkehrsvertrages. Sie investieren in dieses Projekt etwa 150 Millionen Euro, um die Langlebigkeit der Fahrzeuge zu sichern, die Zuverlässigkeit im Betrieb zu erhöhen und Verbesserungen für die Fahrgäste zu erreichen. Die S-Bahn selbst investiert in das Werk Schöneweide, um das Mammutprojekt stemmen zu können, und verantwortet Budget, Materialversorgung und Zeitplan. Die restlichen 191 Fahrzeuge sollen im Rahmen des Folgevertrages runderneuert werden. Das Gesamtprojekt soll bis Anfang 2025 abgeschlossen sein.

Auch die Fahrzeugdisposition der S-Bahn Berlin stemmt während der Dauer des Projekts eine Herkules-Aufgabe, um einen stabilen Betrieb aufrecht zu erhalten. Denn für die Langlebigkeit wird an mehr als 20 Viertelzügen gleichzeitig im Werk Schöneweide gearbeitet – die komplette Modernisierung dauert pro Zug knapp drei Monate.