Unsere Baureihe 480
Durch einen Führerstand an beiden Viertelzugenden ist älteste Baureihe im Dienst besonders vielseitig einsetzbar.
Kind des Westens
Nachdem die Berliner S-Bahn während des Kalten Kriegs für lange Zeit komplett von der ostdeutschen Reichsbahn betrieben wurde, änderten sich die Verhältnisse im Jahr 1984: Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) übernahmen die Betriebsrechte für alle S-Bahnstrecken in Westberlin – und benötigten dringend neue Fahrzeuge.
Baureihe 480 von Innen

Führerstand der Baureihe 480
An beiden Enden des Viertelzuges befindet sich ein Führerstand, was einen besonders flexiblen Einsatz möglich macht.
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- Oliver Lang

Innenraum der Baureihe 480
Geräumig: Ein Doppeltriebwagen der Baureihe 480 verfügt über 92 Sitzplätze und 250 Stehplätze.
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- Oliver Lang

Mehrzweckabteil der Baureihe 480
Im Mehrzweckabteil können Kinderwagen, Rollstühle und Fahrräder besser untergebracht werden.
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- Oliver Lang

Sitze der Baureihe 480
Vier gewinnt: Bis auf die Klappsitze ist diese Baureihe ausschließlich mit 4er-Sitzgruppen bestückt.
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- Oliver Lang

Sitzmuster der Baureihe 480
Ursprünglich wurden die Sitzbezüge mit dem "Würmchenmuster" der BVG bezogen. Das heute charakteristische Sitzmuster dieser Baureihe gab es erst später.
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- Oliver Lang

Notbremse der Baureihe 480
Im Einstiegsbereich jedes S-Bahnzugs befindet sich eine Notbremse.
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- Oliver Lang

Tür-Notöffnung der Baureihe 480
Jede Tür verfügt über eine Tür-Notöffnung, um die Türen im Gefahrenfall per Hand zu öffnen.
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- Oliver Lang

Innenraum der Baureihe 480
Typisch für diese Baureihe sind die lilafarbenen Haltestangen.
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- Oliver Lang

Fahrgasthilferuf der Baureihe 480
In jedem Türbereich finden Sie einen Fahrgasthilferuf, der Sie mit der Sicherheitsleitstelle der S-Bahn Berlin verbindet. Der Lokführer kann einen Hilferuf mithören und entsprechend reagieren.
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- Oliver Lang

Türöffner der Baureihe 480
Ein bequemer Knopfdruck öffnet oder schließt bei Bedarf die Türen von Hand.
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- Oliver Lang
1985 wurde ein erster Prototyp vorgestellt – damals noch in Blau, was schnell wieder aufgegeben wurde. Auch die charakteristisch kantige Stirnfront wurde zunächst noch skeptisch betrachtet, als ihren „Toaster“ schlossen die Berliner ihre neue Baureihe dann aber doch in ihr Herz.
Um den Spitznamen der Baureihe ranken sich so manche Legenden, die wir an dieser Stelle gern zurück ins Reich der Fakten holen: Es gab damals nämlich einen beliebten Toaster der Firma Siemens - und der hieß genauso wie die neue S-Bahn auch BR 480.
Flexibel unterwegs
Durch die Positionierung je eines Führerstands an beiden Enden eines Viertelzugs zeichnet sich die Baureihe 480 durch einen besonders flexiblen Einsatz aus: Die Ausführung als Doppeltriebwagen ermöglicht den Einsatz als Viertelzug in verkehrsschwachen Zeiten. Die neue Baureihe 483/484 greift diese Idee wieder auf.
Die ersten 45 Viertelzüge der Serie wurden ab 1990 geliefert; eine zweite Lieferung in den Jahren 1993 und 1994 erhöhte den Bestand um 40 Viertelzüge, von denen heute noch 65 Viertelzüge unterwegs sind.
Der „Toaster“ fährt länger
Weil die Fahrzeuge der BR 480 die Flotte der S-Bahn in Berlin für ein paar weitere Jahre verstärken sollen, hat das Land Berlin als Auftraggeber gemeinsam mit der S-Bahn Berlin in den vergangenen Jahren in das Projekt „Weiterbetrieb 2023+“ investiert, welches zu Beginn des Jahres 2025 kurz vor seinem Abschluss steht. Der Name des Projektes kommt daher, dass das eigentliche Dienstende der Baureihe 480 ursprünglich für Dezember 2023 vorgesehen war.
Baureihe 480 von Außen

Baureihe 480
Im Winter am Bahnhof Hermannstraße
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- S-Bahn Berlin/Jens Wiesner

Baureihe 480
Im Winter am Bahnhof Hermannstraße
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- S-Bahn Berlin/Jens Wiesner

Baureihe 480
Auf der Ringbahn
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- Deutsche Bahn AG/Volker Emersleben

S42 auf dem S-Bahnhof Hermannstraße
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- Jens Wiesner

S-Bahn Baureihe 480
Im Winter am Bahnhof Hermannstraße
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- S-Bahn Berlin

Baureihe 480
Frontansicht
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- Jens Wiesner/S-Bahn Berlin

Baureihe 480
Winterliche Abfahrt vom S-Bahnhof Neukölln
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- Jens Wiesner/S-Bahn Berlin

Baureihe 480
Im Winter am Bahnhof Hermannstraße
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- Jens Wiesner/S-Bahn Berlin

Baureihe 480
Am S-Bahnhof Hermannstraße
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- Jens Wiesner/S-Bahn Berlin

Baureihe 480
Am S-Bahnhof Hermannstraße
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- Jens Wiesner/S-Bahn Berlin
Einsteigen, bitte!
Vier Türen auf einer Wagenseite: Mehr als 60 Jahre lang war das der Standard bei der Berliner S-Bahn. Mit der Baureihe 480 änderte sich dieses Bild. Die Einstiege wurden verbreitert, um Rollstuhlfahrer*innen und Kinderwagen komfortableren Platz beim Einstieg zu gewähren. Seitdem heißt es: Aller guten Dinge sind drei.
Historische Fotos der Baureihe 480

Baureihe 480
Der kristallblaue Prototyp-Viertelzug 480 001/501 wurde Juni 1988 auf der Internationalen Verkehrsausstellung IVA in Hamburg gezeigt.
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- Erhard Schulz / Sammlung: Norbert Walter

Baureihe 480
Ein kristallblauer Prototyp der Baureihe 480 (480 501) gekoppelt mit einem Zug in den klassischen S-Bahnfarben (480 006) am S-Bahnhof Gesundbrunnen am 5. August 1991
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- Dirk Riediger

Baureihe 480
Ein kristallblauer Prototyp der Baureihe 480 (480 501) gekoppelt mit einem Zug in den klassischen S-Bahnfarben (480 006) am S-Bahnhof Gesundbrunnen am 5. August 1991
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- Dirk Riediger

Baureihe 480
Ein kristallblauer Prototyp der Baureihe 480 (480 501) gekoppelt mit einem Zug in den klassischen S-Bahnfarben (480 006) am S-Bahnhof Gesundbrunnen am 5. August 1991
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- Dirk Riediger

Prototyp der Baureihe 480
Ein kristiallblauer "Toaster" (480 501) unterwegs zwischen Gesundbrunnen und Bornholmer Straße am 12. Februar 1995
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- Dirk Riediger

Baureihe 480
Die einzigen beiden Prototyp-Viertelzüge der Baureihe 480 in Kristallblau (480 001/501 und 480 002/502) stehen im Juli 1987 am Bahnhof Wannsee.
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- Erhard Schulz / Sammlung: Norbert Walter
Technische Daten | |
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Spezifikation: | Doppeltriebwagen |
Anzahl: | 65 Viertelzüge |
Spurweite: | 1435 mm |
Länge über Kupplung: | 36.800 mm |
Fahrzeugbreite: | 3.120 mm |
Fahrzeughöhe: | 3.600 mm |
Fussbodenhöhe: | 1.100 mm |
Sitzplätze (zusätzl. Stehplätze): | 92 (200) |
Drehgestellachsstand: | 2.200 mm |
Treibraddurchmesser: | 900 mm |
Speisespannung: | 750 V DC |
Höchstgeschwindigkeit: | 100 km/h |
Max. Beschleunigung: | 1,3 m/s² |
Antriebsleistung: | 8 x 90 kW = 720 kW |
Leermasse: | 59,0 t |
Anfahrzugkraft: | 104 kN/208 kN |