Verlängerung der Siemensbahn wäre möglich
Wie das Infrastrukturprojekt i2030 den Bau neuer S-Bahnstationen vorantreibt.
Die Siemensbahn, eine seit 1980 stillgelegte S-Bahnstrecke zwischen Jungfernheide und Gartenfeld, soll wieder befahrbar werden. Aber wie sieht es mit möglichen Stationen über Gartenfelde hinaus aus? Eine Machbarkeitsuntersuchung im Rahmen des Schienen-Infrastrukturprojekts i2030 zeigt nun drei mögliche Streckenführungen, eine nördliche und zwei südliche. In allen Fällen würden neue Haltepunkte im Bereich Gartenfeld, Wasserstadt-Oberhavel und Hakenfelde entstehen.
Die nördlich verlaufende Variante bietet am meisten Flexibilität hinsichtslich ihrer Realisierung: Sie könnte sowohl oberirdisch als Hochbahn, unterirdisch in offener Bauweise, teils ober- und unterirdisch in offener Bauweise als auch unterirdisch als Bohrtunnel konzipiert werden. Aufgrund bestehender und geplanter Bebauungen können die beiden südlichen Varianten nur unterirdisch als Bohrtunnel hergestellt werden. Alle drei untersuchten Varianten sind grundsätzlich technisch realisierbar, wobei die Varianten mit Bohrtunneln mit hohen Kosten verbunden sind.
Sinnvoller Positionswechsel
Für den Bahnhof Gartenfeld wird in der Untersuchung für alle drei Varianten vorgeschlagen, diesen von seiner historischen Position am Saatwinkler Damm, Ecke Gartenfelder Straße, in Richtung Nordwesten zu verschieben, so dass es Zugänge von beiden Seiten des alten Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal geben würde.
Die Reaktivierung der Siemensbahn ist eine der wichtigsten Strecken im Schienen-Infrastrukturprojekt i2030.
Mit der S-Bahn zum Falkenhagener Feld
Neben der Siemensbahn gibt es weitere Teilprojekte, die im Rahmen von i2030 ebenfalls in den kommenden Jahren realisiert werden sollen.
So will das Land Berlin für eine S-Bahn-Anbindung des Spandauer Ortsteils Falkenhagener Feld die bestehende Infrastruktur der Bötzowbahn nutzen und neue attraktive Verbindungen per Schiene schaffen. Dafür haben die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz und die Havelländische Eisenbahngesellschaft (HVLE AG) als Betreiber der Bötzowbahn nun die Finanzierungsvereinbarung für die Vorplanung unterzeichnet. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) fungiert in dem Projekt als Koordinator zwischen den Vertragspartnern.
Mit neuen S-Bahnstationen im Bereich Falkenhagener Feld soll der Bahnhof Spandau als lokaler Mittelpunkt der öffentlichen Verkehrsströme entlastet werden. An den zwei neu zu errichtendenStationen „Seegefelder Straße“ und „Falkenseer Chaussee“ werden zudem anschlussfreundliche Verknüpfungen mit dem öffentlichen Busverkehr vorgesehen.
Endhaltestelle Stahnsdorf
Ein weiteres Teilprojekt ist die Verlängerung der S25 Süd. Auch hier wurde jetzt eine Finanzierungsvereinbarung für die Vorplanung unterschrieben, die den Ausbau der Berliner S-Bahn und die verbesserte Verbindung mit dem Brandenburger Umland vorantreibt. Die Finanzierung für den Abschnitt Teltow (Stadt) – Stahnsdorf über rund sechs Millionen Euro wird durch das Land Brandenburg abgesichert. Zusätzlich investiert das Land Berlin über eine eigene Finanzierungsvereinbarung vier Millionen Euro in die Vorplanung für den zweigleisigen Ausbau der S-Bahn zwischen Südende und Lichterfelde Ost. Damit werden zwei wesentliche Bedingungen geschaffen, um zukünftig einen stabilen 10-Minutentakt auf der S25 bis Stahnsdorf zu ermöglichen.
Die Erweiterung umfasst die zwei neuen S-Bahnstationen„Iserstraße“ und „Sputendorfer Straße“. Zusätzlich erhält die Station Berlin Lankwitz eine zweite Bahnsteigkante. Auf zwölf Kilometern wird damit das Netz der Berliner S-Bahn für zukünftige Bedarfe neu- und ausgebaut. .
Neugierig geworden? Detaillierte Informationen zu allen oben beschriebenen und weiteren Projekten sind unter i2030.de zu finden.