Neue Züge

Unsere Neue ist gut unterwegs!

Die ersten 100 Tage sind geschafft: positive Bilanz für die Baureihe 483/484

Seit 100 Tagen im Regelbetrieb: die Baureihe 483/484
Seit über 100 Tagen im Regelbetrieb: die Baureihe 483/484

Seit über 100 Tagen ist die neue S-Bahn der Baureihe 483/484 nun schon mit Fahrgästen auf der Linie S47 unterwegs. Die Bilanz für die vergangenen Wochen und Monate fällt positiv aus – da herrscht bei der S-Bahn Berlin sowie den Verantwortlichen von Stadler Deutschland und Siemens Mobility traute Einigkeit.

Wir sind auch nach 100 Tagen im Betrieb noch sehr glücklich, die richtigen Partner an unserer Seite zu haben.

Die Einführung der neuen Züge ist für uns ein Riesensprung in die Zukunft. Wir haben jetzt die Chance, ein Viertel unserer Flotte zu erneuern und einen wirklichen Qualitätssprung zu machen.

Peter Buchner Vorsitzender der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin

Die S-Bahn Berlin hatte zuletzt 2004 neue Züge bekommen, sagt Peter Buchner. Die neue Baureihe zeige und beweise im Betrieb, was heute im Fahrzeugbau alles möglich sei: Von Zuverlässigkeit und Raumgefühl über Kundeninformation und Klimatisierung bis hin zum Fahrkomfort. Aber trotz der langen Vorbereitung und der unendlich vielen Tests sei die Einführung eines solchen spezifisch entwickelten und gebauten Fahrzeugs immer eine Herausforderung.

Der S-Bahn-Chef freut sich, dass es bislang nicht nur von den Kunden positive Rückmeldungen zur „Neuen“ gegeben habe – sondern eben auch von den Mitarbeitenden der S-Bahn Berlin selbst. Denn die Triebfahrzeugführer:innen konnten vorab die Gestaltung des Führerstands maßgeblich selbst mitbestimmen – wie die Anordnung von Anzeigen und Tastern, sodass deren Bedienung später intuitiv erfolgen kann. Inzwischen hätten 121 Mitarbeitende die Berechtigung für die neuen Fahrzeuge, erläutert Buchner.

Die Züge der neuen Baureihe sind vorerst im regulären Fahrgastbetrieb auf der Linie S47 zwischen Spindlersfeld und Hermannstraße unterwegs. Geplant ist, dass ab Juli 2022 weitere Fahrzeuge auf der Linie S46 zwischen Königs Wusterhausen und Westend zum Einsatz kommen.

„Da uns Siemens/Stadler aber mitgeteilt hat, dass voraussichtlich schon ab Oktober Serienfahrzeuge zur Verfügung stehen können, sind wir mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg im Gespräch, diese Züge möglichst ab Herbst zum Einsatz zu bringen“, sagt Peter Buchner. „Wir wollen den Fahrgästen die neue Fahrzeugqualität so schnell wie möglich zur Verfügung stellen – vor allem auch vor dem nächsten Winter. Im vergangenen Winter, der nach langer Zeit mal wieder ein richtiger Winter mit Schneefall und großer Kälte war, hat die neue Baureihe bewiesen, dass sie aufgrund ihrer Konstruktion mit solchen Witterungsbedingungen viel besser zurechtkommt als unsere alten Züge.“ Feiner Flugschnee zum Beispiel sei für die neuen Antriebe kein Problem gewesen.

Die neuen Züge sind komplett durchgängig und gut zu überblicken.
Die neuen Züge sind komplett durchgängig und gut zu überblicken.

Maßgeschneiderte Züge für das Netz

Nicklas Meyer, leitender Fahrzeugingenieur und technischer Projektleiter bei Stadler Deutschland, schließt sich dem positiven Fazit von Peter Buchner an. Stadler verantwortet den mechanischen und wagenbaulichen Teil der Konstruktion und Fahrzeugproduktion – dazu gehören die Türen, die Klimatisierung und die Montage aller Komponenten zum fertigen Fahrzeug im Stadler-Werk in Berlin-Pankow.

„Wir freuen uns, dass der Betriebsstart im Probebetrieb auf der S47 mit Fahrgästen planmäßig und erfolgreich verlaufen ist“, sagt Meyer. Auch wenn man stets auf reibungslose Betriebsaufnahmen hinarbeite, so sei das bei der neuen S-Bahn dennoch etwas Besonderes, auf das man stolz sein könne. Schließlich seien die Züge maßgeschneidert.

Wir sprechen also von einem Fahrzeug, das keinem vorhandenen Fahrzeugtyp eines Herstellers entspricht. Wir haben hier eine Sonderanfertigung entwickelt, die exakt auf die Bedingungen des Berliner S-Bahnnetzes und seine Besonderheiten zugeschnitten ist.

Nicklas Meyer Technischer Projektleiter, Stadler Deutschland

Stadler-Markenzeichen sei beispielsweise auch die volle Durchgängigkeit und die freie Sichtachse durch die Fahrzeuge über deren gesamte Länge. „Die neue Durchgängigkeit erzeugt ein Gefühl von subjektiver Sicherheit und sorgt zudem für einen optimalen Fahrgastfluss“, sagt Meyer weiter.

Die Baureihe 483/484 sei zudem die erste Berliner S-Bahn mit einer Klimaanlage für den Fahrgastraum, die sich intelligent in das Fahrzeug integriere, weil sie anders als sonst nicht auf dem Dach verbaut wurde. Auch hier habe man die Züge an das S-Bahnnetz angepasst und auf den niedrigen Nord-Süd-Tunnel reagiert.

Nicklas Meyer verweist nochmals auf die ausgiebigen Tests der Züge – denn der Bau des ersten Zuges war bereits 2018 abgeschlossen. Trotzdem sollte es bis zum Einstieg der ersten Fahrgäste noch etwas dauern. „Die Teststrategie war durchaus sinnvoll“, sagt Meyer. „Die Fahrzeuge sind wirklich jeden Winkel des Berliner S-Bahnnetzes und der S-Bahnwerke abgefahren und konnten so zeigen, dass sie überall frei einsetzbar sind. Wir konnten dadurch zudem wertvolle Erkenntnisse gewinnen, um die Fahrzeuge weiter zu optimieren.“

Meyer nennt dafür ein Beispiel: In der ersten Testphase habe sich gezeigt, dass die Stromabnehmer der Züge der neuen Baureihe nicht überall gleich zuverlässig mit den alten in den S-Bahnwerken vorhanden Stromschienen harmoniert hätten. Das sei also optimiert worden. Nun werde eine angepasste Variante der Stromabnehmer verbaut.

„Die Neue“ wurde seit 2019 im Berliner Netz getestet – und habe dabei über 150.000 Testkilometer absolviert, wie Gerald Winzer berichtet. Er ist bei Siemens Mobility verantwortlich für die Berliner S-Bahn.

„Die neuen Züge sind ein Vorzeigeprojekt für urbane Mobilität“, sagt Winzer. „Wir haben in den neuen S-Bahnen eine robuste Technik, die bereits bei vielen Fahrzeugen auf der Welt eine hohe Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt hat, eingebaut.“

Vorserienfahrzeug der Baureihe 483/484
Vorserienfahrzeug der Baureihe 483/484

Vorserie ermöglicht einen Lerneffekt

Bei so viel Lob drängt sich die Frage auf: Gab es zwischendurch wirklich keinerlei Probleme? Doch, auch die habe es erwartungsgemäß gegeben, räumt Peter Buchner ein. „Das waren so Sachen wie ein Luftschlauch, der abgegangen ist, bis hin zu Problemen mit der Software – weswegen wir jetzt auch neue Software-Versionen bekommen.“ Auch das Kuppeln und Trennen der Züge sei noch nicht am Bahnsteig möglich, sagt Buchner weiter.

„All diese Themen arbeiten Siemens/Stadler in Abstimmung mit uns jetzt ab, damit sie bei den Serienfahrzeugen nicht mehr auftauchen.“ Denn derzeit sind sogenannte Vorserienfahrzeuge im Einsatz. Mit ihnen gilt es, Erfahrungen zu sammeln und Lerneffekte zu ermöglichen. „Deshalb ist uns allen in den vergangenen 100 Tagen auch nicht langweilig geworden“, schließt Peter Buchner.

Ausnahmsweise als S3 auf der Stadtbahn

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Die neue S-Bahn ist toll – besonders die Panoramafenster gefallen mir und meiner Familie sehr gut. Wir sind große Fans der S-Bahn und deshalb auch direkt mit der ersten neuen S-Bahn zu Silvester gefahren, um Punkt Mitternacht. Nur die Türsignale finden wir nicht so gelungen.

Christiane Schwack S-Bahn-Kundin aus Berlin
Es ist wirklich ein Quantensprung für die Berliner S-Bahn. Die Rückmeldungen der Fahrgäste sind in Summe sehr gut, es gibt keine großen Kritikpunkte. Hervorgehoben werden etwa das sanfte, angenehme Fahren und die Klimaanlagen. Verbesserungsbedarf gibt es allenfalls bei Details der Fahrgastinfo-Bildschirme und der Signaltöne im Zug.

Jens Wieseke Vize-Vorsitzender der Interessengemeinschaft Eisenbahn, Nahverkehr und Fahrgastbelange Berlin
Ich finde die neue S-Bahn ganz prima – und mir gefällt eigentlich alles in ihr sehr gut. Sie fährt ruhig und die Ansagen sind besser als vorher. Auch vom Aussehen her finde ich die neuen Züge viel schicker.

Evelin Schüßler S-Bahn-Kundin aus Berlin

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