Unternehmen

95 Jahre S-Bahn Berlin

Von wegen altes Eisen – die Jubilarin hat viel vor!

S-Bahn der Baureihe 481 am Gleis
[erscheint nur noch im Backend]

Mit 95 Jahren nimmt die Berliner S-Bahn richtig Schwung auf und schaut voller Vorfreude in die Zukunft. Das Rückgrat des Nahverkehrs in Berlin-Brandenburg ist eng mit der Geschichte der Region verbunden. Für moderne umweltfreundliche Mobilität in der wachsenden Hauptstadtregion ist die S-Bahn der entscheidende Faktor.
Das derzeit laufende Qualitätsprogramm S-Bahn PLUS macht die Fahrt mit den rot-gelben Zügen pünktlicher, zuverlässiger und attraktiver. Ab 2021 werden die ersten neuen Züge auf dem Ring fahren. S-Bahn-Fahrgäste können sich also auf mehr Komfort freuen.

Die S-Bahn Berlin gehört mit rund 3.000 Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern der Hauptstadt. Rund 1.100 Lokführerinnen und Lokführer steuern die rot-gelben Züge auf dem 327 Kilometer langen Schienennetz mit seinen 166 Bahnhöfen. Pro Tag  nutzen 1,5 Millionen Berliner, Brandenburger und Besucher der Stadt die S-Bahn. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt mehr als 478 Millionen Fahrgäste.

Oktober 2016
Vorgestellt: So wird sie aussehen, die neue Baureihe der S-Bahn Berlin

Investitionen von 900 Millionen Euro in die Zugflotte der S-Bahn Berlin nehmen „Gesicht an“: Die S-Bahn Berlin stellt im Oktober 2016 mit der Baureihe 483/484 ein echtes Highlight vor. Sie wird ab 2021 auf dem Teilnetz Ring/Südost zum Einsatz kommen. 

Weitere Informationen zur neuen S-Bahn-Baureihe

26. Januar 2016

Unterzeichnung des Verkehrsvertrages

Vertreter von Bahn und Politik unterzeichneten den Verkehrsvertrag für das Teilnetz Ring/Südost und bestellten 382 neue S-Bahnen der Baureihe 483/484  beim Herstellerkonsortium Siemens/Stadler.

Weitere Informationen zur neuen S-Bahn-Baureihe

Detailinformationen zum Verkehrsvertrag

2014
Jubiläum 90 Jahre S-Bahn Berlin im Jahr 2014

„Wir verbinden. Seit 90 Jahren.“

Im Jubiläumsjahr, das im Zeichen des Leitsatzes "Wir verbinden. Seit 90 Jahren." stand, startete die S-Bahn Berlin Taufaktionen, um ihre Verbundenheit mit der Region, der Bevölkerung und ihren Fahrgästen zum Ausdruck zu bringen.

März 2010

Schulterschluss mit DB Regio

Die S-Bahn Berlin wird Teil der DB Regio AG, unter der alle S-Bahnen des Konzerns zusammen gefasst sind.

Mai 2009

Fahrzeugkrise

Herstellerbedingte Fahrzeugmängel und Managementfehler im Unternehmen führten die S-Bahn Berlin in eine Krise, die Leistungseinschränkungen nach sich zogen.

Eine neue Geschäftsführung wurde eingesetzt, die mit zusätzlichem Personal und erweiterten Werkstattkapazitäten an der Behebung der Qualitätsmängel arbeitete.

Andere Unternehmensbereiche der Deutschen Bahn unterstützten mit Personal und Sachleistungen. In den Jahren 2009, 2010 und 2011 wandte die S-Bahn Berlin über 140 Millionen Euro auf, die sie als Entschuldigungsleistung an die Fahrgäste zurückgab. 

Insgesamt 400 Millionen Euro wurden zusätzlich von der Deutschen Bahn in die Fahrzeugflotte investiert.

2006

Verjüngungskur der Zugflotte

Innerhalb von nur rund zehn Jahren wurden viele bis zu 70 Jahre alte S-Bahn-Züge durch 500 neue Viertelzüge der Baureihe 481 ersetzt. Betrug das Durchschnittsalter 1995 noch 43 Jahre, waren es 2006 nur noch 8 Jahre. Die Anschaffung der neuen Züge der Baureihe 481 kostete rund 1,2 Milliarden Euro.

15. Juni 2002

Wedding Day bei der S-Bahn Berlin

Der letzte Abschnitt der Ringbahn wurde fertiggestellt und mit einem großen Wedding Day in Wedding gefeiert. Mit der Inbetriebnahme der Strecke von Westhafen bis zur Schönhauser Allee konnte der Ring erstmals nach knapp 41 Jahren wieder komplett befahren werden.

1. Januar 1995

Happy Birthday, S-Bahn Berlin GmbH

Die S-Bahn Berlin wurde als GmbH gegründet.

1. Januar 1994

Die Gründerzeit

Eine weitere Zusammenführung erfolgte mit der Fusion von Deutscher Bundesbahn und Deutscher Reichsbahn zur Deutschen Bahn AG. Mit der Gründung des neuen Unternehmens gingen die Betriebsrechte für die West-Berliner Strecken der S-Bahn von der BVG an die Deutsche Bahn AG über.

1992

Das Jahr der Streckenschlüsse

Die Berliner S-Bahn nahm gleich drei Strecken wieder in Betrieb: von Wannsee nach Potsdam Stadt, von Frohnau nach Hohen Neuendorf und von Lichtenrade nach Blankenfelde. Ein paar Jahre später konnten die Strecken Schönholz-Tegel-Hennigsdorf und Priesterweg-Lichterfelde-Süd sowie Westkreuz-Pichelsberg-Spandau reaktiviert werden.

31.8.1990

Der Einigungsvertrag: eine klare Vorgabe für die Berliner S-Bahn

Gemäß dem Einigungsvertrag erfolgte nach der Wiedervereinigung Deutschlands der Beschluss, das Schienennetz der S-Bahn wie es 1961 bestand, wieder herzustellen. Ein klare Vorgabe, und so machten sich die S-Bahner tatkräftig ans Werk: Lücken im Netz, vor allem ins Brandenburger Umland, wurden schnell geschlossen, um der wachsenden Verkehrsnachfrage gerecht zu werden.

2. Juli 1990

Durchgehender Betrieb auf der Stadtbahn

S-Bahn-Züge fuhren ab dem 2. Juli 1990 auf der Stadtbahn wieder durch, ab dem 1. September hielten sie auch auf den unterirdischen „Geisterbahnhöfen“ der Nord-Süd-Bahn. Eine Ausnahme blieb der Potsdamer Platz, der erst ab dem 1. März 1992 wieder in Betrieb genommen wurde.

9. November 1989
S-Bahnhof Friedrichstrasse Novemver 1989

Euphorie und freiwillige Überstunden zum Mauerfall

In der Nacht vom 9. zum 10. November versetzte der Mauerfall ganz Deutschland in Euphorie. Vor allem in Berlin strömten die Menschen zu den Übergangsstellen der Grenze, wobei das Nahverkehrssystem regelrecht „überrannt“ wurde. Viele Lokführer meldeten sich freiwillig zu Zusatzdiensten und legten zahllose Überstunden ein, um die Züge die ganze Nacht fahren zu lassen.

30. Dezember 1983

Die BVG übernahm die „Steuerung“

Im Rahmen einer Vereinbarung kam es zwischen Deutscher Reichsbahn und dem Berliner Senat zur Übergabe der Betriebsrechte für die West-Berliner S-Bahn an die BVG, die am 9. Januar 1984 in Kraft trat. Zu dieser Zeit nutzten nur noch 8.000 bis 10.000 Menschen täglich die rot-gelben Züge im Westteil der Stadt.

1980

Streik im Westen

1980 traten die West-Berliner Beschäftigten der Deutschen Reichsbahn in einen Streik. Der Grund: eine Kündigungswelle der Deutschen Reichsbahn gegen in West-Berlin ansässige Beschäftigte. Nach Streikende wurde vielen Streikteilnehmern gekündigt, andere kehrten freiwillig nicht mehr an ihren Arbeitsplatz zurück. Durch den eingetretenen Personalmangel bot die Deutsche Reichsbahn in West-Berlin nur noch einen eingeschränkten S-Bahn-Verkehr auf 73 Kilometern an. Strecken wie die Ringbahn, die Wannseebahn und die Verbindung nach Spandau wurden in einen Dornröschenschlaf geschickt.

1973

Aufschwung im Osten

Während im Westen Berlins die S-Bahn an Bedeutung verlor,blieb sie im Ostteil der Stadt ein wichtiges Verkehrsmittel. Die Fahrgastzahlen erreichten 1973 mit bis 1,2 Millionen Fahrgästen zu den Zehnten Weltfestspielen einen neuen Höhepunkt.

17. August 1961

Der S-Bahn-Boykott in West-Berlin

Politiker und Gewerkschaften riefen als Reaktion zum S-Bahn-Boykott in West-Berlin auf. Betreiber der S-Bahn war damals für beide Stadthälften die im Ostteil der Stadt ansässige Deutsche Reichsbahn. Die Solidaritätsgeste sollte verhindern, dass mit dem „Westgeld“ der Fahrgeldeinnahmen der Mauerbau finanziert werden konnte. Der Boykott fand Anklang: Binnen kürzester Zeit spielte die Zahl der Fahrgäste der S-Bahn im West-Berliner Nahverkehr keine wesentliche Rolle mehr.

13. August 1961

Der Mauerbau

Der Mauerbau zerschnitt mit der Stadt auch das Berliner Nahverkehrssystem. Verbindungen wurden gekappt, Bahnhöfe zugemauert, der Bahnhof Friedrichstraße wurde zum streng gesicherten Grenzübergang ausgebaut. Zwei eigenständige S-Bahnsysteme entstanden, beide von der Deutschen Reichsbahn (Staatsbahn der DDR) betrieben.

1948

Die Teilung Berlins

Trotz der Teilung in Ost- und West-Berlin fuhr die S-Bahn weiterhin über die Sektorengrenzen.

In den späten 40er und in den 50er Jahren wurden zahlreiche Berliner S-Bahn-Strecken ausgebaut und verlängert. Den Anfang machte der Streckenabschnitt Mahlsdorf-Hoppegarten, der Bau-Boom endete 1956 mit der Verbindung von Strausberg nach Strausberg Nord.

Juli 1945

Die S-Bahn in den Wirren der Nachkriegszeit

Die S-Bahn begann, den ersten Streckenabschnitt zwischen Wannsee und Schöneberg wieder zu befahren, wenn auch noch unregelmäßig. Schon bald beförderten die rotgelben Züge wieder jährlich rund 420 Millionen Fahrgäste, was einem Drittel des öffentlichen Personennahverkehrs in Berlin entsprach.

2. Mai 1945

Kriegsfolgen

Am 25. April kommt der S-Bahn-Betrieb durch die in Berlin stattfindenden Kampfhandlungen vollständig zum Erliegen, wegen Kohlemangels gibt es keine Stromversorgung. Bei Kriegsende sind rund 90 Prozent der Züge zerstört oder nicht betriebsfähig.

Die Sprengung des Nord-Süd-Tunnels

Am Morgen des 2. Mai 1945 sprengten die Nationalsozialisten unterhalb des Landwehrkanals die Stahlbetontunneldecke des Nord-Süd-S-Bahn-Tunnel, die auf einer Länge von fast hundert Metern zerstört wurde. Das Wasser brach ein und ergoss sich vom Anhalter Bahnhof, über Potsdamer Platz bis hin zu den Bahnhöfen Unter den Linden, Oranienburger Straße und Stettiner Bahnhof (der heutige Nordbahnhof). Am Bahnhof Friedrichstraße gelangten die Wassermassen auch in das U-Bahn-System. Zahlreiche Menschen, die in den Bahnhöfen Schutz vor den Kriegshandlungen gesucht hatten, ertranken.

1943

Höchster Fahrzeugbestand

Mit 1140 Viertelzügen verzeichnet die S-Bahn Berlin den bislang höchsten Fahrzeugbestand und erreicht mit 737 Millionen Reisenden einen Passagierrekord.

15. April 1939

Der Zweite Weltkrieg

Am 15. April 1939, wenige Monate bevor der Zweite Weltkrieg ausbrach, wurde der zweite Streckenabschnitt der Nord-Süd-S-Bahn in Betrieb genommen. Bis in den September 1943 konnten weitere neue Streckenabschnitte erschlossen werden. Doch der sich zuspitzende Krieg wirkte sich auch auf den Betrieb der S-Bahn aus: Anfang April 1945 wurde der Verkehr auf immer mehr Streckenabschnitten eingestellt. Ende April kam er vollständig zum Erliegen. Der S-Bahn-Ring war nun Frontlinie.

Mitte 1939

Ausbau des elektrischen Betriebs

Elektrifizierung auf Hochtouren: Rund 262 Kilometer Streckennetz waren inzwischen auf den modernen und umweltfreundlicheren  Betrieb umgestellt.

ab 1933

Entwicklung und Blütezeit

Die S-Bahn erlebte in der Folge eine rasante Entwicklung und Blütezeit, sie gilt als Sinnbild moderner Mobilität. Gleichzeitig machte sich ab 1933 der Einfluss der NS-Diktatur bemerkbar. Der Bau des Nord-Süd-Tunnels etwa wurde zu Propagandazwecken instrumentalisiert.

1. Dezember 1930

Zeitlos schön: die Einführung des S-Bahn-Signets

Die Reichsbahndirektion führte das S-Bahn-Signet für die Stadt-Schnell-Bahn ein. Immer noch wird darüber diskutiert, ob das „S“ für Schnell- oder Stadtbahn steht, die Antwort darauf ist weiterhin offen.

Die 30er Jahre
Berlin Bhf Potsdamer Platz in der großen Verkehrshalle, 15.04.1939

Noch wächst das S-Bahn-Netz

In den frühen 30er Jahren entwickelte sich das S-Bahn-Netz rasant:
1933 konnte die Elektrisierung der Wannseebahn abgeschlossen werden, ein Jahr später startete der Bau des Nord-Süd-S-Bahn-Tunnels. Im September 1936 wurde der Abschnitt Humboldthain bis Unter den Linden eröffnet.

1928

Ein Klassiker auf Fahrt

Die S-Bahn nahm die Züge der Bauart „Stadtbahn“ in Betrieb, die erstmals in rotgelber Farbgebung gestaltet waren. Dieser Fahrzeugtyp prägte das Bild der S-Bahn fast sieben Jahrzehnte lang, erst 1997 fuhren die letzten Züge in den wohlverdienten Ruhestand.

1925

Der erste Vollzug auf Schienen

Einführung des bis heute bewährten Fahrzeugkonzeptes:
Bis zu acht gleichlange Wagen bilden einen Vollzug.

8. August 1924
S-Bahn Bauart Bernau BR 169

Die Geburtsstunde der S-Bahn in Berlin

Bereits kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs gingen die Planungen zum Ausbau des Schienennetzes in Berlin weiter. Das Ziel war es, neue Linien mit Strom zu betreiben. Insgesamt sechs Versuchstriebwagen von AEG rollten ab dem 8. August 1924 über die Strecke vom Stettiner Vorortbahnhof, dem heutigen Nordbahnhof, nach Bernau. Das Datum wurde zur „offiziellen Geburtsstunde der S-Bahn“, der Endbahnhof gab den später zum Einsatz kommenden Triebwagenzügen vom Typ „Bernau“ ihren Namen.

April 1900
Zwei Männer bauen eine Stromschiene ein, ca. 1928

Beginn des elektrischen Zugbetriebs

Im April 1900 startete die Preußische Eisenbahn in nächtlichen Betriebspausen die ersten elektrischen Versuchsbetriebe mit 750 Volt Gleichstrom auf der Wannseebahn.
Am 1. August 1900 war es dann soweit: Der elektrische Zugbetrieb zwischen Bahnhof Wannseebahn und Bahnhof Zehlendorf wurde aufgenommen.

1894

Berlins Bahnverkehr ist eine Erfolgsgeschichte

Gegen Ende des Jahrhunderts umfasste das Netz der Bahnen in Berlin bereits 412 km und 114 Bahnhöfe, werktags verkehrten hier bis zu 1142 Züge.

1838

Die preußische Eisenbahn

In diesem Jahr entstand die erste preußische Eisenbahnstrecke, die Berlin über Zehlendorf mit Potsdam verband. Im Laufe der folgenden Jahre erhielten immer mehr Stadtteile Anschluss an dieses Netz.