Ein Sonderzug für das Leben
Aktion zur Suizidprävention von Caritas und der S-Bahn Berlin
Berlin - „Ein Gespräch kann Leben retten“ – unter diesem Motto steht der Aktionstag von Caritas und der S-Bahn Berlin. Mit Unterstützung des Berliner Netzwerkes zur Suizidprävention soll das Thema Selbsttötung von Jugendlichen aus der Tabu-Ecke geholt werden, mit dem Ziel, möglichst viele Suizide zu verhindern. Denn Selbsttötung ist in der Altersgruppe unter 25 die zweithäufigste Todesursache nach Verkehrsunfällen.
Am Samstag, dem 13.10.2018 um 11 Uhr geben Ulrike Kostka, Direktorin und Vorstandsvorsitzende des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin und Peter Buchner, Vorsitzender der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin, am Bahnhof Südkreuz den Auftakt für die Aktion. Von dort fährt eine eigens für diesen Tag ge-staltete S-Bahn ab und ist rund sechs Stunden lang im regulären Betrieb auf dem Ring unterwegs – ein Son-derzug für das Leben. Außen ist er mit großflächigen Aufklebern („Ein Gespräch kann Leben retten“) verse-hen, im Fahrgastraum hängen Auszüge aus authentischen Beratungsmails von [U25], der Online- Suizidprä-vention der Caritas. Mit an Bord sind 50 junge ehrenamtliche Helferinnen und Helfer (Peers) aus ganz Deutschland. Sie werden in der S-Bahn Infomaterial verteilen und Fragen der Fahrgäste beantworten. Auch am Bahnhof Südkreuz wird während des gesamten Aktionszeitraums am Informationsstand auf das Thema Suizid aufmerksam gemacht und Hilfsangebote vorgestellt. In einem speziell entwickelten S-Bahn-Netzplan zeigen die Initiatoren, welche Organisationen rund um Krisen, Depressionen und seelische Gesundheit in ganz Berlin schnelle und unkomplizierte Unterstützung bieten
In Deutschland nehmen sich jährlich mehr als 500 junge Menschen unter 25 Jahren das Leben. Die Aktion will dazu anregen, einmal an den eigenen Freundes- und Familienkreis zu denken und zu überlegen, ob es hier vielleicht jemanden gibt, dem man mit einem offenen Gespräch über Suizidgedanken oder Depressio-nen helfen könnte.
[U25] ist ein Beratungsangebot für Jugendliche und junge Erwachsene in Krisen und Suizidgefahr. Per E-Mail kann man sich kostenlos, anonym und auf Augenhöhe beraten lassen (www.u25-berlin.de und www.u25-deutschland.de). Die Beraterinnen und Berater sind selbst junge Menschen im Alter bis 25 Jah-ren, werden in einer viermonatigen Ausbildung geschult und arbeiten ehrenamtlich im Projekt. [U25] gibt es an zehn Standorten im ganzen Bundesgebiet. Pro Jahr werden etwa 1.200 suizidgefährdete Jugendliche beraten. Aktuell engagieren sich bundesweit 200 junge ehrenamtliche Beraterinnen und Berater. Die Leite-rin von [U25]-Berlin, Anna Gleiniger, wurde 2017 von der Britischen Botschaft als „Mental Health Hero“ ausgezeichnet.