Vorstellung der Kommunikationstechnik
Ein Besuch in der Entwicklungswerkstatt der Fahrgastkommunikationtechnik der neuen S-Bahn-Züge
Das DB-Team, das derzeit am Reisenden-Informations-System (RIS) unserer neuen S-Bahn-Baureihe 483/484 arbeitet, lud am 6. März in Frankfurt am Main Presse zu einem Werkstattbesuch ein. Berlins künftige S-Bahn-Fahrzeuggeneration ist seit 2015 Teil des Aufgabenspektrums des Teams. Gemeinsam mit dem VBB und der S-Bahn Berlin wurde entschieden, auf ein System zurückzugreifen, das bereits im ICE3 Anwendung findet. Seit März 2017 ist es im Einsatz. Der VBB hat im Verkehrsvertrag für die S-Bahn Berlin eine Kommunikation mit Echtzeitdaten verankert, und die dort tätigen Verkehrsexperten konnten von diesem bewährten System überzeugt werden. Seit letztem Jahr steckt das Team nun in der Detailentwicklung.
In einem Großraumbüro des DB-Teams ist in einer Ecke ein ungewöhnliches Arrangement zu bestaunen: Mehrere Zugzielanzeiger-Arten stehen übereinander – es sind jene, wie sie in unseren neuen S-Bahn-Zügen zum Einsatz kommen werden. Daneben stehen zwei fast mannshohe Testtürme. In ihnen befindet sich Hightech, die in den neuen S-Bahn-Zügen genutzt werden wird. Über diese Testtürme wird die für die S-Bahn Berlin angepasste RIS-Software getestet und weiterentwickelt. Selbst die Ansagen können bereits abgespielt werden. Inzwischen ist das Produkt weit fortgeschritten. Wünsche des Bestellers nach Designänderungen sind jederzeit möglich.
Was wird auf den neuen Anzeigen dargestellt?
Integriert in den oberen Teil des Fensters wird den Fahrgästen künftig der aktuelle Linienverlauf als Perlschnur angezeigt. Hinzu kommen die Ankunftszeiten an den jeweiligen Stationen in Echtzeit. Neu ist auch, dass die iLS, die integrierte Leitstelle der S-Bahn Berlin, Ansagen im Zug tätigen kann – direkter und schneller können fahrgastrelevante Infos nicht zum Endkunden transportiert werden.
Möglich macht das eine sogenannte Mobile Integrationsplattform (MIP) - ein Rechner, der die Schnittstelle zum Fahrzeugnetzwerk bildet, der die Funkkommunikation sicherstellt und auf dem darüber hinaus die RIS-Fahrzeug-Software läuft. Diese Plattform wird unter anderem benötigt, um die aktuellen Informationen in unsere Züge zu übertragen. MIP funktioniert aber auch in die andere Richtung: Es werden alle Fahrzeug-Diagnosedaten versendet, wenn zum Beispiel eine Heizung nicht läuft, geht diese Info ins Werk. Fahrgasthilferufe laufen ebenfalls über diese Plattform, direkt zur Sicherheitszentrale der S-Bahn Berlin, der 4-S-Zentrale, die dann die nötigen Maßnahmen ergreifen kann.
Vorstellung auf der Innotrans 2018
Zu sehen sein wird das Reisenden-Informations-System, das derzeit noch ohne Zug drum herum auf Herz und Nieren getestet wird, erstmals auf der Fachmesse Innotrans 2018 vom 18. bis 21. September in Berlin. Auch die künftigen Fahrgäste der neuen S-Bahn-Flotte können bereits staunen: Am Wochenende 22. / 23. September laden die Publikumstage zur erstmaligen Besichtigung unseres neuen S-Bahn-Zuges ein. In einer Simulation werden die Funktionalitäten des neuen Fahrgastinformationssystems zu erleben sein.
Das Netzwerk unserer neuen Baureihe ist so fortschrittlich, dass es in der geplanten 30 jährigen Betriebsdauer technisch beliebig ausbau- und aufrüstbar sein wird. W-LAN kommt trotzdem vorerst nicht zum Einsatz, weil das Netz in Berlin so gut ist - selbst in den Tunneln -, dass es nicht benötigt wird. Die Vorrüstung für W-LAN ist aber vorhanden, so dass gegebenenfalls nachgerüstet werden kann.