Vielfältige Lösungen für mehr Klimaschutz
Der erste Berliner Young Climathon auf dem EUREF-Campus war ein voller Erfolg
Wie können Nachhaltigkeit und Klimaschutz erlebbar gemacht werden? Wie kann man bei diesen wichtigen Themen mitbestimmen? Darauf wollte der erste Berliner Young Climathon Antworten finden. Organisiert hat das eintägige Event für Schüler:innen der Klassenstufen 9 bis 12 der Fußballverein „FC Internationale Berlin 1980“ zusammen mit der gemeinnützigen Klimaschutzorganisation „myclimate“. Mit dieser Idee hatte sich der Verein im vergangenen Jahr bei der Ausschreibung zum Sozialprojekt durchgesetzt, die die S-Bahn Berlin im Namen der Länder Berlin und Brandenburg gemeinsam mit dem VBB einmal jährlich initiiert. Das Projekt erhielt eine finanzielle Unterstützung von 15.700 Euro.
Mitte Dezember 2023 war es dann soweit: Beim Young Climathon auf dem EUREF-Campus haben Teams von je drei Schüler:innen nach Lösungen für reale Herausforderungen im Bereich Klimaschutz in der Hauptstadt gesucht. An den Start gegangen sind das Ulrich-von-Hutten-Gymnasium, die Freie Interkulturelle Waldorfschule, das Lilienthal-Gymnasium und der Mediencampus Babelsberg.
Thematisch wurden die Bereiche Mobilität, Catering/Veranstaltungsmanagement, Abfallwirtschaft sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung abgedeckt. So galt es zum Beispiel, ein Catering-Konzept für das neue CO2-neutrale Konferenzzentrum am EUREF-Campus zu entwickeln, mit dem für Kund:innen das Thema gesunde und klimafreundliche Ernährung erlebbar gemacht werden kann.
Für das Thema Mobilität hat der VBB die Projekt-Patenschaft übernommen und suchte nach Ideen, wie Menschen motiviert werden, auf die Bahn umzusteigen, wenn in ihrer Nähe ein Bahnhof neu errichtet wird. Dieses Szenario wird innerhalb des Infrastrukturprojektes i2030 des VBB, der DB InfraGO AG und der Länder Berlin und Brandenburg Realität werden. Die Vorschläge der Schüler:innen reichten von Werbe und Social Media-Kampagnen bis zu einer digitalen Mobilitätsstation im Bahnhofsgebäude.
Der Lösungsvorschlag des Gewinner-Teams sah eine Greencard vor, mit der mittels sogenannter Gamification der Anreiz geschaffen wird, beim Warten auf den Zug Geld zu verdienen – beispielsweise durch Hinweise zur Müllentfernung, zum Vandalismus oder auch grundsätzlich durch den Ticketkauf in der App. Gamification meint, dass spieltypische Elemente genutzt werden und dann ähnlich einer „Payback- Karte“ die gesammelten Punkte in unterschiedlichen Themenbereichen wieder eingesetzt werden können.
Die Idee, das Thema Kundenbindung in den bestehenden digitalen Kanälen weiter zu denken, gab den Ausschlag für den Sieg des Teams. Für VBB-Geschäftsführerin Ute Bonde, die unter allen Ideen die Finalisten aussuchte, gab die Umsetzbarkeit den Ausschlag. „Eigentlich ist das eine ganz einfache Idee. Aber auf den ÖPNV angewandt ist es doch ganz besonders“, sagte Ute Bonde nach der Präsentation der Schüler:innen. „Alle Ideen waren großartig und eine Sieger-Idee zu küren, war unheimlich schwierig.“ Der VBB wird nun prüfen, inwieweit die Möglichkeit besteht, die Greencard-Lösung in die Tat umzusetzen.