Verzögerungen bei City-S-Bahn
Corona-Pandemie führt zu Lieferengpässen, Korrosionsschäden bei der Humboldthafenbrücke festgestellt.
Die Gleise liegen schon
Die Pandemie verzögert die Fertigstellung des ersten Teilstücks der neuen City-S-Bahn. Grund sind insbesondere Lieferengpässe, etwa bei Schaltanlagen und speziellen Betonbauteilen wie Kabelschächten und -kanälen. Dazu kommt ein Mangel an Fachpersonal, vor allem in der Planung. Deshalb wird der S-Bahn-Pendelverkehr zwischen Hauptbahnhof und Gesundbrunnen nicht wie geplant im Dezember 2022 aufgenommen.
Dennoch: Ein Baufortschritt ist sichtbar. So liegen auf weiten Teilen der Strecke bereits Gleise, die Abzweige mittels Weichen nach Gesundbrunnen und Wedding sind fertig, der Bahnhof wird nach und nach ausgebaut.
Eine Brücke stellt sich quer
Zudem führt die Deutsche Bahn (DB) aktuell zusätzliche Arbeiten an der Humboldthafenbrücke am Hauptbahnhof durch. Beim Baufortgang der neuen City-S-Bahn wurde Korrosion an einem der Fundamente festgestellt. Die DB führt nun Reparaturen durch und verstärkt das Fundament, denn dieses ist gleichzeitig die Decke der zukünftigen unterirdischen S-Bahnstation. Um den Verkehr auf der Stadtbahn so wenig wie möglich zu beeinträchtigen, wird zunächst eine Hilfskonstruktion errichtet.
Während diese fertiggestellt wird, sind zwischen 9. April und 8. Juli die zwei darüberliegenden Gleise für den Verkehr gesperrt. Die S-Bahn ist jedoch nicht betroffen. Züge des Fern- und Regionalverkehrs werden zum Teil umgeleitet beziehungsweise unterbrochen, einige Halte entfallen.
Bauprojekt City-S-Bahn
Mit dem Bau der City-S-Bahn werden zusätzliche Kapazitäten geschaffen und neue Linienführungen im Berliner S-Bahn-Netz ermöglicht. Der Hauptbahnhof wird aus allen vier Himmelsrichtungen per S-Bahn erreichbar, der Potsdamer Platz direkt an den Hauptbahnhof angebunden sein. Einfache und bequeme Umsteigemöglichkeiten entlasten den bisherigen Umsteigeknoten Friedrichstraße.