Bahnhöfe

Umbau des Bahnhofs Karlshorst

Eine Häufung von Problemen verhinderte den Projektabschluss

Der Bahnhof Karlshorst im Interimszustand.
Der Bahnhof Karlshorst im Interimszustand.

Viele Fahrgäste, die am Bahnhof Karlshorst vorbeikommen, fragen sich schon einige Zeit, warum es hier nicht vorangeht. „Der S-Bahnhof Berlin-Karlshorst befindet sich aktuell in einem Interimszustand, der sowohl uns als Betreiber als auch sämtliche Nutzer der Station keineswegs glücklich stellt“, erklärt Friedemann Keßler, Leiter Regionalbereich Ost von DB Station und Service, „verschiedenste Einflüsse wirkten auf den Umbau ein, diese verlängerten die Totalsperrung und verzögerten so stetig das Vorankommen im Projekt.“

Vorgesehen war der Umbau vom 6. Juli bis 20. August, der Baubeginn erfolgte planmäßig, doch dann häuften sich die Probleme: Material stand nicht zur Verfügung, weil die Zulieferer aufgrund der hohen Nachfrage überlastet sind. Nachtarbeiten wurden nicht genehmigt, das verlängerte die ursprünglich geplante Arbeitszeit. Das denkmalgeschützte Aufsichtsgebäude musste wegen schlechter Fundamentsubstanz abgebrochen werden und im Baugrund wurden nicht vollständig zurückgebaute Altbestände früherer Gebäude gefunden, das erforderte eine Anpassung der Planungen. Die außergewöhnliche Hitze-Wetterlage, die sich sowohl auf das Verarbeiten  der Materialien als auch auf die Leistungsfähigkeit des eingesetzten Personals negativ auswirkte, taten ihr übriges.

Aktuell werden der Bauablauf für die ausstehenden Arbeiten und der Endzustand neu geplant. Dabei werden besonders die damit verbundenen Einschränkungen für die Kunden in den kommenden Monaten abgewägt. Für 2018 konzentriert sich das Team auf die Herstellung eines „winterfesten Interimszustands“, so wird der Wetterschutz verbessert und den Fahrgästen eine Aufenthaltsmöglichkeit für ungewisse Wettersituationen geboten. Die elektronischen Zugzielanzeiger zur Fahrgastinformation befinden sich in Betrieb. Eine Interimslösung für den Zugang Stolzenfelsstraße steht für das erste Quartal 2019 in Aussicht.

Richtig weitergehen soll es mit dem Umbau dann im Sommer, möglichst  in den Ferienzeiten, um die Einschränkungen für Fahrgäste gering zu halten. Dabei wird dann das historische Bahnsteigdach wieder neu errichtet. Aufbauend auf den Erkenntnissen dieses Sommers arbeiten die Projektbeteiligten intensiv an einer qualitätsgesicherten Planung und Realisierbarkeit für das nächste Jahr. „Wir bedauern die derzeitigen Einschränkungen in der Nutzbarkeit und der Aufenthaltsqualität unserer Station sehr. Für alle Nutzer der S3 war jedoch wichtig, ab dem Ferienende am 20. August wieder einen durchgängigen und verläss- lichen 10-Minutentakt und einen Halt in Berlin-Karlshorst nutzen zu können. Deshalb erfolgte die Entscheidung, den Bahnhof erst mit  einer zweiten Baustufe und entsprechender Vorlaufzeit fertigzustellen. Teilweise werden jedoch schon Vorabmaßnahmen durchgeführt.

Bitte seien Sie gewiss, dass wir und unsere Kollegen in der Planung und auch die Kollegen der beteiligten Baufirmen mit Hochdruck am gewünschten Endzustand arbeiten“, sagt Friedemann Keßler.