Stadtmission eröffnet neues Zentrum am Zoo
Sozial engagiert: Die Deutsche Bahn gehört zu den Hauptförderern des Projekts.
Ein Hoffnungsort inmitten des westlichen Berlins für Menschen in prekären Lebenssituationen – das will das neue Zentrum am Zoo der Berliner Stadtmission sein. Es konnte am 10. Februar 2021 nach anderthalbjähriger Bauzeit eröffnet werden.
Wegen der Corona-Pandemie fanden die Feierlichkeiten allerdings in sehr kleinem Kreis statt und wurden per Stream über den YouTube-Kanal der Stadtmission übertragen. Für den musikalischen Rahmen sorgten das Duo Eva Filippou und Viktor Wolf. Der Festakt ist für alle Interessierten hier nach wie vor zu sehen.
Koordinator des Stadtmissions-Zentrums
Ein Ort mit Geschichte
Sobald es wieder möglich ist, sollen auch Gottesdienste und Andachten in den Räumlichkeiten stattfinden.
„Wichtig war uns beim Bau die Erhaltung der ursprünglichen Backsteingewölbe und die Sichtbarmachung der langjährigen Nutzung als Polizeiposten in den 70er- und 80er-Jahren“, erzählt Wolfgang Nebel. „Christiane F. berichtet in dem Bestseller ,Wir Kinder vom Bahnhof Zoo‘ von ständigen Kontrollen und Gewahrsamnahme am Zoo. Es handelt sich um die Polizeistation 24 und die Arrestzellen, wovon wir noch zwei erhalten haben.“
Die Deutsche Bahn fördert das Projekt
Die Idee für das neue Zentrum entstand bereits vor fünf Jahren. Denn schon damals zeichnete sich eine Raumnot bei der Bahnhofsmission am Zoo ab. Zu den Hauptförderern des Projekts zählt auch die Deutsche Bahn als Besitzerin der Räume, die sie der Stadtmission für 25 Jahre mietfrei überlässt.
Die Berliner Stadtmission und die S-Bahn Berlin
Viele S-Bahnerinnen und S-Bahner engagieren sich ehrenamtlich in der Bahnhofsmission. Jedes Jahr sind Auszubildende des Unternehmens einen Tag vor Ort, um beispielsweise bei der Essensausgabe ihren Beitrag zum sozialen Miteinander in der Hauptstadt zu leisten.
Seit 2017 unterstützt die S-Bahn mit aktuell ca. 70.000 Euro die Stellen von zwei mobilen Einzelfallhelfern. Die beiden nehmen Kontakt mit körperlich schwer gezeichneten Betroffenen auf, vornehmlich mit denen, die Zuflucht in den Öffentlichen Nahverkehrsmitteln und Bahnhöfen suchen. Das Ziel ist es, Wege aus der Obdachlosigkeit aufzuzeigen. Die mobilen Einzelfallhelfer arbeiten vor Ort, im direkten Kontakt mit den Klienten. Die Bahnhofsmission am Zoologischen Garten koordiniert das Projekt.