Mobilitätshilfen

So war das Mobilitätstraining

Wie Wege üben in geschützter Umgebung mehr Unabhängigkeit fördert.

Sehbehinderten Menschen, wie Damian, helfen besonders Farben bei der Orientierung. So ist es sinnvoll, wenn beispielsweise wichtige Markierungen auf Bahnhöfen – etwa an Türen oder am Boden – durch starke Farbkontraste besser zu erkennen sind. Daher auch die schwarz abgesetzten Türen der neuen Baureihe.
Sehbehinderten Menschen, wie Damian, helfen besonders Farben bei der Orientierung. So ist es sinnvoll, wenn beispielsweise wichtige Markierungen auf Bahnhöfen – etwa an Türen oder am Boden – durch starke Farbkontraste besser zu erkennen sind. Daher auch die schwarz abgesetzten Türen der neuen Baureihe.

Damian ist 15 Jahre alt. Früher, als er noch besser sehen konnte, ist er manchmal mit der S-Bahn zur Schule gefahren. Für ihn, so wie für viele andere mobilitätseingeschränkte Menschen, ist das S-Bahnfahren keine Selbstverständlichkeit. Wie finde ich eine Tür, wenn ich alleine unterwegs bin und meinen Stock nicht dabei habe? Wie erkenne ich, ob es die richtige Bahn ist, wenn ich die Ansage nicht verstanden habe?

Die S-Bahn Berlin setzt sich aktiv dafür ein, allen Fahrgästen ein barrierefreies und sicheres Reisen zu ermöglichen und bietet im zweijährigen Rhythmus Interessierten das Mobilitätstraining an. Ganz ohne Gedränge und Zeitdruck kann gezielt das Ein- und Aussteigen geübt und sich mit den Gegebenheiten am und im Zug vertraut gemacht werden. Ziel ist es, allen Fahrgästen ein angenehmes und stressfreies Reiseerlebnis zu ermöglichen.

Beim diesjährigen Mobilitätstraining am 30. Mai am S-Bahnhof Grunewald kam die Johann-August-Zeune-Schule für Blinde und Sehbehinderte mit 30 Kindern zum Training.

Viele Schüler:innen an unserer Schule haben einen weiten Anfahrtsweg und sind auf Hilfe angewiesen. Gerade die Älteren wünschen sich ein wenig mehr Unabhängigkeit vom Fahrdienst und möchten die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen.

Anne Gräfen Lehrerin der Johann-August-Zeune-Schule
Besonders für Rollstuhlfahrer ist eine überbrückbare Einstiegshöhe in den jeweiligen S-Bahnzug wichtig.
Besonders für Rollstuhlfahrer ist eine überbrückbare Einstiegshöhe in den jeweiligen S-Bahnzug wichtig.

Mehrere Lokführer begleiteten das Mobilitätstraining, um alle Fragen zu beantworten. Sie zeigten den Kindern geduldig, wie sie mit dem Stock den Bereich der Kupplung zwischen zwei Wagen von einer geöffneten Tür unterscheiden können, wie sich der Türtaster finden lässt oder wie sie sich im Zug orientieren können. Natürlich übte auch der Führerstand des bereitstehenden Zuges seine Anziehungskraft auf die Kinder aus. Sie durften die Sitze testen und die vielen Knöpfe im Führerstand erkunden. Der Knopf für die Lautsprecheransagen war besonders interessant und so wurden die Fahrgäste im Zug immer wieder mit freundlichen Ansagen begrüßt.

Außerdem unterstützte Matthias Arndt, Leiter Kundendialog der S-Bahn, das Training. Genauso wie Gunther Haferburg vom VBB Bus&Bahn-Begleitservice. Er erklärt: Geh- oder seheingeschränkte Fahrgäste, die zwischen 7 und 22 Uhr zu Veranstaltungen oder Terminen im gesamten Berliner Stadtgebiet gelangen möchten, können sich von speziell geschultem Personal kostenlos sieben Tage in der Woche von der Wohnungstür zum Ziel und wieder zurückbringen lassen. Dieses Angebot richtet sich an Fahrgäste, die einen Rollstuhl, Rollator oder eine Gehhilfe nutzen, seheingeschränkte oder blinde Menschen, gehörlose, aber auch stark verunsicherte Menschen.

Hier kann der VBB Bus&Bahn-Begleitservice bestellt werden:

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