Soziales Engagement

Schrauben, Streichen, Säubern

S-Bahn-Azubis bringen den SVT in Lichtenberg auf Vordermann

Der SVT fuhr seit 1968 unter anderem von Berlin aus nach Wien, Kopenhagen, Malmö oder Karlsbad und war bei der Deutschen Reichsbahn damals hochmodern.
Der SVT fuhr seit 1968 unter anderem von Berlin aus nach Wien, Kopenhagen, Malmö oder Karlsbad und war bei der Deutschen Reichsbahn damals hochmodern.

Drei Männer schauen von der Lichtenberger Brücke hinunter und staunen über den riesigen beige-roten Koloss. Es ist der Schnellverbrennungstriebwagen SVT – 175 015/016 und er steht dort am Gleis 85 des Bahnhofs Lichtenberg.

Was man von außen nicht sieht: Im Inneren arbeiten schon seit Stunden Azubis der S-Bahn Berlin. Sie helfen dabei, Teile des Zuges zu reparieren, zu reinigen und zu erneuern.

Azubi Bruce bringt eine Fußbodenleiste an.
Azubi Bruce bringt eine Fußbodenleiste an.

So sind Niclas Rahls und Bruce Adamczewski dabei, den Führerstand wieder etwas ansehnlicher zu gestalten. Dieser hat mit den S-Bahn-Führerständen kaum etwas gemeinsam. Überall sind wuchtige Schalter und Hebel, alles funktioniert noch analog. Niclas schaut seinem Kollegen Bruce über die Schulter, der am Fußboden eine Leiste anbringt. Kaum einen Meter hinter den beiden nimmt der riesige Dieselmotor fast den gesamten Maschinenraum ein. Hier arbeiten Florian Finke, Luca Lück und Kai Förster Hand in Hand, reinigen einige Bereiche des großen Motors und versehen andere Teile mit schwarzer Farbe. Auch eine defekte Scheibe im Speisewagen wird ausgewechselt.

Bei den Bänken wird die alte Farbe vom Holz geschmirgelt.
Bei den Bänken wird die alte Farbe vom Holz geschmirgelt.

Später ist eine Gruppe von Azubis vor dem Zug mit einer Bank beschäftigt: Sie schmirgeln die alte grüne Farbe vom Holz und ziehen die Schrauben fest. Ein Stückchen weiter bringen Ede Laaser und Alexander Borchert den Zugzielanzeiger am Gleis wieder auf Vordermann und bauen eine Beleuchtung ein.

Es ist schön, dass wir die Hilfe von den Azubis erhalten, denn allein würden wir gar nicht so viel schaffen

Jürgen Kabuß SVT 175 015/016 Berlin-Lichtenberg

Jürgen Kabuß gehört zur Freizeitgruppe SVT 175 015/016 Berlin-Lichtenberg der Stiftung BSW, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, diesen Zug zu erhalten. Der SVT fuhr seit 1968 unter anderem von Berlin aus nach Wien, Kopenhagen, Malmö oder Karlsbad und war bei der Deutschen Reichsbahn damals hochmodern. Er war mit Teppichböden, schicken Abteilwagen und Speisewagen ausgestattet und erreichte eine Geschwindigkeit von bis zu 160 Stundenkilometern.

Der Dieselzug ist ein Stück Geschichte, und diese Geschichte wollen wir erhalten

Frank Daube DB Regio Werkstatt Berlin-Lichtenberg

Die Freizeitgruppe besteht aus 24 Mitgliedern, und sie alle tragen seit 1989 zum Erhalt des SVT bei. Sogar ein kleines Museum hat die Gruppe im hinteren Teil des Zuges eingerichtet, das die Geschichte dieser Baureihe mit insgesamt acht Zügen präsentiert.

Ede und Alexander kümmern sich um den Zugzielanzeiger.
Ede und Alexander kümmern sich um den Zugzielanzeiger.

Am Zug fand erstmals 2015 ein Einsatz mit Azubis der Deutschen Bahn statt, und in diesem Jahr arbeiten acht Azubis der Berliner S-Bahn für eine Woche im und am SVT. Die jungen Auszubildenden beenden nun bald ihr erstes Lehrjahr für den Beruf Industrieelektriker mit Zusatzausbildung Lokführer. Von der Projektwoche sind sie begeistert:

Es ist schön, dass ein solcher Zug erhalten wird

Ede Laaser Azubi bei der S-Bahn Berlin

Niclas fügt hinzu: „Für mich ist es spannend, einmal hinter die Kulissen zu schauen.“

Im Gegenzug freut sich Jürgen Hirsch über die Hilfe. Er ist ehemaliger Lokführer, hat den Zug von 1970 bis 1980 gefahren. 

Die Azubis erleben auf diese Weise unseren historischen Zug hautnah

Jürgen Hirsch Ehemaliger Lokführer

Möglicherweise wird eine solche Projektwoche mit S-Bahn-Azubis im nächsten Jahr wiederholt. „Das würde uns freuen“, sagt der ehemalige Lokführer abschließend.

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