So lief der Workshop Zivilcourage
Durchgespielt: „Theater in Zivil“ zeigte, wie man schwierige Situationen im Zug deeskaliert.
Ob lautstarke Fußballfans oder der Fahrgast, der sich mit seinem Fahrrad in den bereits übervollen Wagen zwängt: Eine Fahrt im Regionalzug kann mitunter zu einer konfliktreichen Herausforderung werden – sowohl für die Reisenden als auch für die Kundenbetreuer:innen im Nahverkehr (KiN), die an Bord für Sicherheit sorgen müssen.
Wie können Fahrgäste in solchen Situationen deeskalieren und Zivilcourage zeigen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen? Dazu hat DB Regio Nordost als Pilotprojekt einen Workshop gestartet, der auf großes Interesse gestoßen ist. Konzipiert und durchgeführt wurde er von Mitgliedern des Ensembles „Theater in Zivil“, das bereits durch verschiedene Präventionskampagnen bekannt geworden ist.
Der Workshop stand unter dem Titel „Emotionen auf der Durchreise“ und fand am DB-Standort in Berlin-Lichtenberg statt. Im Wagen eines Regional-Expresses konnten die Teilnehmenden spielerisch ausprobieren, wie man in konfliktgeladenen Situationen aktiv werden kann – ohne zusätzliche Eskalation.
Als Leiter Fahrpersonal KiN bei DB Regio Nordost erfährt er regelmäßig von brenzligen Situationen, mit denen die Kolleg:innen bei ihrer Arbeit konfrontiert werden. Dabei sei der Ärger der Fahrgäste darüber, dass die Bahn nicht jeden Tag das leiste, was sie soll, nur ein Aspekt – allerdings mit einer zunehmenden Respektlosigkeit gegenüber dem Zugpersonal.
Auch würden die Kolleg:innen regelmäßig mit Deeskalationstrainings geschult.
Das große Interesse am Workshop hat ihn positiv überrascht – und vor allem das Engagement, mit dem die Teilnehmenden miteinander Wege gesucht haben, um in den spielerisch dargestellten Konfliktsituationen respektvoll und deeskalierend zu agieren.
Die Erkenntnis nach dem gut zweistündigen Workshop: Die eine richtige Lösung gibt es nicht. Wichtig ist, nicht wegzuschauen und zu versuchen, Betroffene zu unterstützen.



