Bahnhöfe

Pink und blau statt einheitsgrau

Graffiti-Kunstprojekt am S-Bahnhof Marzahn

V. l. n. r.: Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtiger der DB für Berlin, Juliane Witt, Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Soziales und Facility Management des Bezirksamts Marzahn-Hellersdorf, Jochen Kabisch, Leiter des Bahnhofsmanagements der Berliner Regional- und S-Bahnhöfe und der Graffiti-Künstler Steven Karlstedt am S-Bahnhof Berlin-Marzahn.
V. l. n. r.: Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtiger der DB für Berlin, Juliane Witt, Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Soziales und Facility Management des Bezirksamts Marzahn-Hellersdorf, Jochen Kabisch, Leiter des Bahnhofsmanagements der Berliner Regional- und S-Bahnhöfe und der Graffiti-Künstler Steven Karlstedt am S-Bahnhof Berlin-Marzahn.

Graffiti-Kunst und Berliner S-Bahn – eine Kombination, die es nicht allzu häufig mit positiven Schlagzeilen in die Nachrichten schafft. Ganz anders derzeit in Marzahn. Am dortigen S-Bahnhof bemalt der Graffiti-Künstler Steven Karlstedt mit Beteiligung örtlicher Kunstschaffender im Auftrag der Deutschen Bahn die Wände der Personenüberführung und der Rampe mit S-Bahnmotiven in ausgefallener Farbgebung.

Jochen Kabisch, der Leiter des Bahnhofsmanagements der Berliner Regional- und S-Bahnhöfe betonte beim Pressetermin vor Ort die gezielte Einbeziehung des lokalen Umfelds, sodass jetzt insgesamt acht junge Marzahner Kunstschaffende an dem Graffiti-Projekt beteiligt sind. „Ziel war es, deren Ideen einfließen zu lassen und so eine nachhaltige Akzeptanz für das Kunstwerk auch von jungen Menschen aus der Umgebung zu erreichen“, so Kabisch.

Das Projekt bringt eine langlebige Verschönerung

Von möglichst langer und nachhaltiger Qualität soll das Kunstwerk insgesamt sein. Die Wände werden dafür zweimal grundiert bevor die pinken und blauen Graffitifarben aufgesprüht und anschließend mit einem speziellen Graffitischutz behandelt werden. Dieser ermöglicht es, Beschmutzungen des Kunstwerks bis zwanzig Mal reinigend zu entfernen.

Juliane Witt, Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Soziales und Facility Management des Bezirksamts Marzahn-Hellersdorf, zeigte sich begeistert, dass es gelungen sei, dieses Projekt durchzusetzen und übermittelte herzliche Grüße von Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle. Sie betonte die perspektivische Wichtigkeit des Bahnhofsprojekts in Marzahn, gerade auch im Hinblick auf das Neubaugebiet im benachbarten Georg-Knorr-Park. Auch die Tradition „Kunst am Bau“, die gerade in Marzahn mit seinen vielen Plattenbauten historisch verwurzelt sei und identitätsstiftend wirken könne, wirke mit dem Graffiti-Kunstprojekt weiter, so die Bezirksstadträtin.

Fünf Millionen Euro für Berliner Bahnhöfe

Das Kunstprojekt kostet rund 45.000 Euro und ist Teil des Konjunkturprogramms des Bundes für Bahnhöfe, welches dieses Jahr 120 Millionen Euro umfasst. Auf Berlin entfallen daraus insgesamt fünf Millionen Euro und auf die S-Bahnhöfe rund drei Millionen. Die Kunstaktion am Marzahner S-Bahnhof ist eine von etwa 100 Maßnahmen in Berlin. Seit Anfang Juni arbeiten die Kunstschaffenden an der Verschönerung des Bahnhofs, die bis Mitte Juli abgeschlossen sein wird.