Im Traumberuf Triebfahrzeugführer durchgestartet
Patrick Tietz hat als Quereinsteiger den Neuanfang gewagt
Es ist nie zu spät, um in seinem Traumjob durchzustarten. Davon ist auch Patrick Tietz überzeugt, als er vor gut zwei Jahren seinen ganzen Mut zusammennimmt, die sichere Anstellung als stellvertretender Filialleiter einer großen Drogeriekette an den Nagel hängt und als Quereinsteiger eine Ausbildung zum Triebfahrzeugführer bei der S-Bahn Berlin beginnt.
„Ich habe diesen Schritt nicht einen Tag bereut“, sagt der 44-Jährige. Seit einem Jahr und einem Monat befördert der gelernte Bürokaufmann nun Fahrgäste von Ost nach West und von Norden nach Süden, ist auf allen Linien unterwegs.
Triebfahrzeugführer bei der S-Bahn Berlin
Aus einer klassischen Eisenbahnerfamilie stamme er zwar nicht, sagt der Berliner weiter. „Aber mein Partner interessiert sich ebenfalls für das Thema. Wir fahren zum Beispiel auch beide kein Auto mehr, seitdem wir in der Stadt wohnen.“
Patrick Tietz erinnert sich noch genau an den Moment, in dem er den Aufruf der S-Bahn Berlin gefunden hat. „Ich war im Bus unterwegs und da sprang mir dieser Artikel ins Auge. Dass die S-Bahn Berlin Lokführer sucht und auch Quereinsteiger ausbildet.“ Zuhause angekommen, steht die Entscheidung eigentlich schon fest. „Also hab ich das durchgezogen und mich beworben“, sagt Tietz, der gebürtig aus Halle/Saale stammt. „Denn der Wunsch, Eisenbahner zu sein, hat mich all die Jahre nicht losgelassen.“
Elf Monate fleißig lernen - in Theorie und Praxis
Die Quereinsteiger-Ausbildung zum Triebfahrzeugführer dauert elf Monate. Eine Zeit, die Patrick Tietz Einiges abverlangt, wie er zugibt. „Was es wirklich bedeutet, einen Zug zu führen, wie viele Regeln es da gibt und was alles zu beachten ist – das hätte ich mir nie träumen lassen“, sagt er. „Und natürlich musste auch mein Kopf mit Anfang 40 erst mal wieder aktiviert und zum Lernen bewegt werden“, ergänzt Tietz lachend.
Fünf Tage pro Woche drückt er die Schulbank, lernt abends zu Hause weiter – und legt auch am sechsten Tag, wenn eigentlich Wochenende ist, keine Pause ein. Nur am Sonntag gönnt er sich dann mal einen Tag Ruhe.„Ich muss ganz ehrlich sagen: Die größte Herausforderung war es für mich, durchzuhalten“, sagt Tietz. „Jeden Tag so viel neuer Input und dazwischen die Prüfungsangst mit der Frage: Kann ich das wirklich schaffen oder war es ein Fehler, den sicheren Job aufzugeben?“
Doch die ersten Mitfahrten im Führerstand haben ihn schließlich bestärkt: „Ich will zur S-Bahn, ich will Züge fahren lernen!“
Patrick Tietz macht kein Geheimnis daraus, dass die Anforderungen in der Ausbildung sehr hoch sind. „Und man muss danach weiter am Ball bleiben – denn wenn man die Regeln nicht stetig wiederholt, könnte man einige von ihnen wieder vergessen. Aber man muss immer sicher auf Situationen reagieren können, denn wir haben eine Verantwortung für die Fahrgäste.“
Eine Lieblingsstrecke im Berliner S-Bahn-Netz habe er nicht, sagt der Quereinsteiger. „Ich fahre alle Strecken gerne, alles ist immer wieder spannend und herausfordernd.“ Für die Zukunft wünscht sich Patrick Tietz, dass er noch viele glückliche Jahre bei der S-Bahn Berlin hat und seinen Traum weiterleben darf, wie er sagt.
Triebfahrzeugführer bei der S-Bahn Berlin
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