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Warum unsere neuen Türen jetzt anders funktionieren

Funktional und feinfühlig statt einfach nur hart: So viel Technik steckt in den Türen der neuen S-Bahn-Baureihe 483/484

Die Türen der Berliner S-Bahn sind für alle offen – und mit etwas Rücksicht geht es auch pünktlich los.
Die Türen der Berliner S-Bahn sind für alle offen – und mit etwas Rücksicht geht es auch pünktlich los.

Manch ein Club in Berlin ist bekannt für seine legendär „harte Tür“ – nicht dagegen die Berliner S-Bahn, die ist nämlich „nur für alle“, hier darf jede:r einsteigen. Einzige Bedingung: die Türen müssen freigegeben sein. Wer danach noch versucht, hineinzukommen oder die Tür offenhält, verzögert die Abfahrt und trägt zu Verspätungen bei. Das mögen im Einzelfall nur Sekunden sein, kann sich aber schnell summieren. Etwa wenn es auf Strecken mit vielen kurz aufeinander folgenden Stationen – wie zum Beispiel auf dem Ring – häufiger vorkommt.

Weil gerade auf dem Ring zunehmend Züge der Neubaureihe 483/484 eingesetzt werden, lohnt sich ein genauer Blick auf deren Türen. Sie sind – wie gesagt – nicht nur alles andere als hart, sondern mit supersensibler Technik ausgestattet, die das Ein- und Aussteigen möglichst sicher und barrierefrei macht. Ein Ampelsystem mit grünen und roten LED-Leuchtstreifen sowie Warntöne nach EU-Vorgaben zeigen den Fahrgästen, wo die Türen sind und kündigen an, wenn sie sich öffnen oder schließen.

Vor der Abfahrt den gelb markierten Bereich bitte freihalten, wer hier steht, verhindert das Schließen der Tür.
Vor der Abfahrt den gelb markierten Bereich bitte freihalten, wer hier steht, verhindert das Schließen der Tür.

Gesteuert werden die Türen vollautomatisch von einer Lichtschranke. Wird drei Sekunden lang keine Bewegung mehr registriert, schließen sie sich. Der gelbe Streifen auf dem Boden markiert den Bereich, der frei sein muss, damit die Tür zugehen kann.

Dieser Abfertigungsvorgang unterscheidet sich von den älteren Baureihen, bei denen die Triebfahrzeugführer:innen die Türen manuell schließen. Die Lichtschranke ist übrigens eher ein Lichtgitter, das den Türbereich von oben bis unten abdeckt. Auch wenn Sie den Kopf zur Türe herausstrecken oder zum Beispiel ein Rucksack in den Bereich ragt, wird das erfasst und die Türen können nicht schließen.

Jürgen Strippel Leiter Fahrzeugmanagement

Das schafft Sicherheit, bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass die Weiterfahrt sich verzögert, wenn der gelbe Streifen nicht frei ist. Erst wenn die S-Bahn eigentlich losfahren muss, wegen einer offenen Tür aber nicht kann, müssen die Triefahrzeugführer:innen doch eingreifen.

Mit dem sogenannten Zwangsschließen wird das Lichtgitter abgeschaltet. Dann kommen auch noch einmal die Warnsignale – also das rot blinkende Licht und der Ton in erhöhter Frequenz. Das soll in diesem Fall übrigens nerven, es signalisiert 'Achtung, wir wollen losfahren!'

Jürgen Strippel Leiter Fahrzeugmanagement

Auch wenn das Lichtgitter abgeschaltet ist, muss übrigens niemand Angst haben, denn noch eine zweite Sicherheitsfunktion sorgt bei der neuen S-Bahn dafür, dass nichts und niemand eingeklemmt werden kann: Zusätzlich gibt es in den Türgummis Sensoren, die erfühlen, wenn sich etwas dazwischen befindet. Wird ein Hindernis erkannt, gehen die Türen wieder auf.

Pünktliche Abfahrt unterstützen, Verspätungen vermeiden – so geht’s:

  • zügig einsteigen und wenn das Türschließsignal erklingt, den gelb markierten Bereich komplett freimachen, bitte auf Gepäck achten
  • gerade auch in volleren Zügen ist das Durchrücken sinnvoll, die neue Baureihe verfügt über viele Haltemöglichkeiten
  • die ganze Länge des Zuges zum Einsteigen nutzen, nicht überall ist es gleich voll
  • nett gemeint aber ärgerlich für die meisten anderen Fahrgäste im Zug: die Tür für Nachzügler aufzuhalten, verzögert die Weiterfahrt
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