Fahrgäste entwickelten die neue S-Bahn mit
Vom Modell zum ersten Halbzug der Baureihe 483/484 – das hat sich geändert
Auf der InnoTrans hat die neue S-Bahn gerade viel Aufsehen erregt. Als „waschechte Berlinerin“ haben die S-Bahn Berlin und das Herstellerkonsortium aus Stadler und Siemens den ersten Halbzug der neuen S-Bahnbaureihe vorgestellt. Schließlich wird das Fahrzeug von zwei tief in der Hauptstadt verwurzelten Unternehmen entworfen, entwickelt und hergestellt.
Die zukünftigen Fahrgäste durften dabei auch mitreden, denn die neue S-Bahn soll genau auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sein.
Im Beteiligungsverfahren wurden Fahrgastwünsche ermittelt
Um genau diese zu erfragen und die Hinweise aus verschiedenen Fahrgastgruppen aufzunehmen, hatte es im Herbst 2016 einen Labortest mit 400 repräsentativ ausgewählten Fahrgästen sowie Vertretern von Verbänden gegeben. Sie konnten ein 1:1-Modell der neuen Baureihe begehen und anschließend ihre Meinung abgeben. Das Interesse am Beteiligungsverfahren war riesig und die S-Bahn erhielt viele wertvolle Anregungen.
Der Dialog brachte viele wertvolle Anregungen
Etliche Wünsche der Fahrgäste konnten umgesetzt werden. So unterscheidet sich der Halbzug vom Modell in einigen Punkten. Es gibt in jedem Wagen jeweils am Übergang einen Sitz für kleinwüchsige Menschen und einen Doppelsitz statt eines Einzelsitzes.
Außerdem kennzeichnen die Piktogramme den Mehrzweckbereich in kontrastreichem Gelb statt Orange und es gibt horizontale Haltestangen im vis-à-vis-Sitzbereich.
Weitere umgesetzte Fahrgastwünsche
- gelber Streifen am Boden kennzeichnet Einstieg
- Frontschürze auf vielfachen Wunsch unten rot, große Außenpiktogramme kennzeichnen Bereiche für Rollstuhlfahrende und Fahrräder
- Rückenlehnen der Klappsitze auf Höhe der Fensterkante eingekürzt
- Halteösen für Fahrräder am Sitz
- Liniennetzplan an der Decke fällt weg
- Türwarnleuchten blenden nicht mehr beim Lesen des Netzplanes
- zusätzlicher Außenlautsprecher im Bereich des Wagenübergangs
- Sprechstelle am Rollstuhlplatz um einen Sitz verschoben, in die Sitze integriert und wesentlich massiver; versenkte Taster verhindern unbeabsichtigte Bedienung
- höhere Rollstuhlanlehnehilfe verhindert ein Kippen nach hinten noch sicherer
- Türtaster an den Haltestangen mit zusätzlichem Greifschutz
- Informationstaster gelb statt blau
- Beleuchtung am Übergang optimiert
- die senkrechten Haltestangen jeweils am zweiten Einstieg entfallen
Die Entwicklung geht weiter
Auch der auf der InnoTrans vorgestellte Zug wird weiter verbessert, so sollen noch Beschriftungen mit Brailleschrift angebracht und die Anordnung der waagerechten Haltestangen optimiert werden.