Geschichte

95 Jahre Werk Erkner

Platz für Geschichte: Das S-Bahnwerk wurde im Juni 1928 eröffnet und bietet auch historischen Zügen eine Heimat.

Historisches Foto: Fahrzeugparade der Museumszüge vor der Wagenhalle
Fahrzeugparade der Museumszüge vor der Wagenhalle

Das S-Bahnwerk Erkner blickt mit seinen 95 Jahren auf eine bewegte Geschichte zurück. Am 11. Juni 1928 eröffnet, wurde der Standort von 1945 bis 1948 zunächst wieder stillgelegt – infolge der kompletten Demontage der S-Bahnstrecke Schlesischer Bahnhof <> Erkner. 1990 wurde die Halle durch den Brand eines abgestellten Zuges schwer beschädigt und musste anschließend wieder instand gesetzt werden.

Vom 'Abstellgleis'...

In den Folgejahren aber ist dann Ruhe eingekehrt, und das Werk wurde für die planmäßige Instandhaltung an den Altbaufahrzeugen der Baureihe 477/877 genutzt. Diese endete 2003. Seitdem wurden die Außenanlagen und die Halle nur noch zum Abstellen von Zügen genutzt.

Eine Besonderheit: Im S-Bahnwerk Erkner sind die Museums- und Traditionszüge der S-Bahn Berlin sowie des Vereins „Historische S-Bahn“ untergebracht.

Hallenansicht im Jahre 2003. Neben den Zügen der Baureihe 477/877 stehen die Museums-Stadtbahner. Heute werden in Erkner die Züge der BR 480 instandgehalten.
Hallenansicht im Jahre 2003. Neben den Zügen der Baureihe 477/877 stehen die Museums-Stadtbahner. Heute werden in Erkner die Züge der BR 480 instandgehalten.

Durch die Umgestaltung der Bahnanlagen am Bahnhof Ostkreuz war die S3 seit Dezember 2011 betrieblich nicht mit dem übrigen S-Bahnnetz verbunden und ab Mitte 2014 verkehrte die Linie völlig im Inselbetrieb. So war es schwierig, Züge zur Wartung in andere Werke zu bringen. Daher entschloss sich die S-Bahn Berlin, die auf der S3 eingesetzten Züge in Erkner instandzuhalten.

... zurück in den 'aktiven Dienst'

Um dafür Platz zu schaffen, hat der Verein „Historische S-Bahn“ einige von ihm genutzte Räume und Flächen abgegeben. Ein Teil der historischen Züge sind daher vorübergehend im Freien abgestellt.

Durch die schnelle und umfangreiche Mithilfe des Vereins konnte die S-Bahn Berlin rasch mit der Instandhaltung beginnen. Während des laufenden Betriebes wurden die Gebäude schrittweise renoviert und modernisiert.

Mitglieder des Vereins „Historische S-Bahn“ in Erkner bei Arbeiten am Triebwagen ET 167 006 aus dem Baujahr 1938, der bald wieder fahren soll.
Mitglieder des Vereins „Historische S-Bahn“ in Erkner bei Arbeiten am Triebwagen ET 167 006 aus dem Baujahr 1938, der bald wieder fahren soll.

Im Verein „Historische S-Bahn“ wird indes unermüdlich daran gearbeitet, ein Stück Geschichte zurück auf die Strecke zu bringen.

Wir arbeiten mit Hochdruck an der Rückkehr eines historischen Zugs unter eigener Regie. Wenn wir viel Glück haben, könnte es schon Ende des Jahres soweit sein.

Robin Gottschlag Leiter Marketing Verein „Historische S-Bahn“

Ein Viertelzug der Baureihe 167 (Baujahr 1938) habe gerade neue Drehgestelle erhalten und solle in dem nächsten Monaten in Erkner fertiggestellt werden, erzählt Robin Gottschlag weiter. Ein „Stadtbahner“ aus den 20er-Jahren soll rasch folgen.

Ohne ZBS geht es nicht

Doch damit nicht genug, denn den Verein beschäftigt ein weiteres großes Projekt: Alle Züge sollen mit dem neuen Zugsicherungssystem ZBS ausgestattet werden. Dafür werden noch Sponsoren gesucht.

Züge werden immer wieder für Film- und Fernaufnahmen gebucht werden. Dann wird die Werkhalle in Erkner zum Filmstudio. Auch Tom Hanks und Steven Spielberg waren schon dort.
Züge werden immer wieder für Film- und Fernaufnahmen gebucht werden. Dann wird die Werkhalle in Erkner zum Filmstudio. Auch Tom Hanks und Steven Spielberg waren schon dort.

Geschichte wieder aufgleisen!

Der Verein „Historische S-Bahn“ hat aktuell 200 Mitglieder.
Sie möchten aktiv mitarbeiten? Informieren Sie sich hier.

Wir sagen 'Danke'!

Der Beitrag ist mit Unterstützung der Ehrenamtlichen des S-Bahn-Museums entstanden, die die historischen Fakten zusammengetragen sowie Fotos aus der damaligen Zeit zur Verfügung gestellt haben.

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