S-Bahnwache: Sicher ist sicher!
Zu Besuch in Berlins S-Bahnwache inklusive Dienstschutzhund am Ostkreuz
„You can’t bite him – du kannst ihn nicht beißen“, sagt ein Fahrgast lachend zu seinem kleinen Dackel, der sich mit der bellenden Ulke anlegen will. Ulke ist eine fünfjährige Schäferhündin, die eine Ausbildung zum Dienstschutzhund absolviert hat und aus Bulgarien stammt. Gemeinsam mit ihrer zweibeinigen Kollegin Vivien von DB Sicherheit patrouilliert sie durch den Bahnhof Ostkreuz, dem größten Umsteigebahnhof Berlins. Aufmerksam beobachtet Ulke die vielen Menschen. Gute Nerven braucht die Hündin bei all den Geräuschen, Gerüchen und dem Gewimmel. Aber schließlich hat sie bereits einige Jahre „Berufserfahrung“ am Ostkreuz gesammelt.
Geht Ulke mit der Sicherheitsmitarbeiterin auf Streife, strahlen die beiden eine spürbare Präsenz aus. Mit ihrer gelben Weste ist die Hundeführerin weithin sichtbar. Kein Wunder, dass alle paar Minuten ein Fahrgast eine Frage an sie stellt: „Wie komme ich zum Flughafen?“, „Wo ist der Fahrkartenautomat“, „Wo muss ich umsteigen?“ Geduldig und gutgelaunt antwortet die 24-Jährige.
alles entgegen und freuen uns, wenn wir weiterhelfen können.
Hundeführerin bei DB Sicherheit
Spätestens nach zwei Stunden darf sie eine Pause in der Hundebox machen, die in der klimatisierten S-Bahnwache mitten auf dem Bahnsteig steht. Die Wache ist sieben Tage die Woche rund um die Uhr besetzt und Teil des Sicherheitskonzepts der S-Bahn Berlin: An mehreren stark frequentierten Berliner Bahnhöfen sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von DB Sicherheit hier jederzeit vor Ort erreichbar. Auf Streife gehen sie immer zu zweit. Sie sollen dafür sorgen, dass die Fahrgäste mit einem guten Gefühl unterwegs sein können. Insgesamt sind rund 500 Sicherheitskräfte in der City, auf der Ringbahn und den Außenstrecken unterwegs. „Das Konzept hat sich in den vergangenen Jahren bewährt, meint die Leiterin des Einsatzstützpunkts Viktoria-Elisabeth Eichert. „ ,Schön, dass Sie hier sind‘, melden uns die Fahrgäste oft zurück.“ Die Präsenz der Kollegen vermittele Sicherheit und Schutz.
Die Sicherheitskräfte sorgen für die Einhaltung der Regeln, die im Bahnhof gelten. „Obwohl das Rauchen auf den Bahnhöfen und in den Zügen verboten ist, kommt es immer wieder vor“, erzählt Mitarbeiterin Alina, die ebenfalls ausgebildete Hundeführerin bei DB Sicherheit ist. Ein großes Problem sei auch das Aufhalten der Zugtüren, das zu Verletzungen führen kann oder Verspätungen verursacht – „und darüber ärgern sich dann wieder alle Fahrgäste.“ Viele Menschen seien wochentags zudem extrem gestresst. „Manche bekommen einen Wutanfall, wenn sie eine S-Bahn verpassen, dabei kommt in fünf Minuten die nächste“, sagt Alina. Ihren Ärger bekommen oft die Sicherheitskräfte ab. Sie wünscht sich ein bisschen mehr Gelassenheit im Alltag. „Am besten zehn Minuten früher losgehen, dann wird es nicht so hektisch.“
Aktuell gibt es S-Bahnwachen an folgenden S-Bahnhöfen:
- Gesundbrunnen (Eingangsgebäude)
- Friedrichstraße (Gleis 5 und 6)
- Schöneberg (Gleis 11 und 12)
- Westkreuz (Gleis 11 und 12)
- Ostkreuz (Gleis 11 und 12)
Hundeführerin bei DB Sicherheit
Alina und Vivien versuchen, den Druck aus schwierigen Situationen herauszunehmen. Deeskalation lautet die Devise der psychologisch geschulten Mitarbeiterinnen. Reden hilft meistens, erzählen sie. Wird es brenzlig, wissen sie im Ernstfall die Hunde an ihrer Seite.
Hunderführerin bei DB Sicherheit
Falls die Sicherheitsmitarbeiterinnen körperlich angegriffen werden, können sie sich darauf verlassen, dass die Hunde sie beschützen. „Ulke passt immer gut auf mich auf, sie ist sehr wachsam“, so Vivien.
Erreicht die Wache ein Notruf, zum Beispiel, weil jemand gestürzt ist oder ein Obdachloser Unterstützung benötigt, wird Ulke nicht gebraucht und schläft in ihrer Box. „Wir leisten erste Hilfe, rufen den Notarzt oder kümmern uns um Kinder, die ihre Mutti oder ihren Papi verloren haben“, berichtet Alina. Manchmal sind es auch nur die kleinen Sorgen und Nöte, denen die Mitarbeiterinnen in ihrem Dienst begegnen. Dann trösten sie bei Liebeskummer und Einsamkeit oder versuchen, verlorengegangene Taschen oder Portemonnaies wiederzubeschaffen.
Hundeführerin bei DB Sicherheit
Und natürlich auch, weil sie mit Ulke die beste vierbeinige Kollegin hat, die man sich wünschen kann …
Kontakte für mehr Sicherheit am Bahnhof
Wer Zeuge oder Zeugin einer Straftat wird, Vandalismus entdeckt oder Hilfe benötigt, wendet sich an:
- Aufsichtspersonal, Sicherheitskräfte, Mitarbeitende der DB Service Stores, Mitarbeitende der Fahrkartenausgaben oder in Ausnahmefällen an die Lokführer:innen
- die Bundespolizeidirektion Berlin: 0800 6 888 000
- jede andere Polizeidienststelle
- die Sicherheitsleitstelle der S-Bahn Berlin: +49 (30) 297 51114
- die 3-S-Zentrale (Service, Sicherheit und Sauberkeit): + 49 (30) 297 1055